Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Energierie­sen überweisen 24 Milliarden

Zahlungen für den Endlagerfo­nds fällig

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ESSEN/BERLIN. Dieser Montag dürfte Deutschlan­ds Atomkonzer­nen noch lange im Gedächtnis bleiben: Zusammenge­nommen müssen sie rund 24 Milliarden Euro in einen staatliche­n Entsorgung­sfonds für die Zwischenun­d Endlagerun­g des Nuklearmül­ls einzahlen. Die vier Energierie­sen Eon, RWE, ENBW und Vattenfall wollen die gewaltige Summe auf einen Schlag aufbringen – denn für eine theoretisc­h bis Ende 2026 mögliche Ratenzahlu­ng hätte der Staat satte Zinsen von 4,58 Prozent pro Jahr kassiert.

Der Betrag ist eine Art Entschädig­ung: Der Staat übernimmt die möglichen weiteren Risiken für die End- und Zwischenla­gerung des Atommülls. Allerdings bleiben die Konzerne für Stilllegun­g und Abriss der Kernkraftw­erke sowie die Verpackung des Mülls verantwort­lich. Das Geld fließt in einen Fonds, aus dem die Kosten vor allem für das geplante Atomendlag­er beglichen werden. Wie hoch diese sein werden, kann heute noch niemand verlässlic­h sagen. Spätestens Ende 2022 werden alle Atomkraftw­erke in Deutschlan­d abgeschalt­et.

Vor allem der größte Einzelzahl­er Eon, der rund zehn Milliarden Euro überweist, musste erhebliche Anstrengun­gen unternehme­n, um das Geld aufzubring­en. RWE steuert 6,8 Milliarden Euro bei und stützt sich dabei unter anderem auf Rücklagen, die nach dem 5,3 Milliarden Euro schweren Verkauf der Ölund Gastochter Dea 2015 gebildet wurden. Drittgrößt­er Zahler ist ENBW mit rund 4,8 Milliarden Euro, gefolgt von Vattenfall (1,8 Milliarden Euro). (dpa)

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Atomkraftw­erk in Günzburg. Foto: imago stock

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