„Müssen vor keinem Angst haben“
Interview der Woche: Jan Hanke, Coach von Fußball-landesklässler Einheit Bad Berka, spricht über die bisherige Saison und startet diese Woche mit der Vorbereitung
Christian Albrecht
Der FC Einheit Bad Berka steht in der Fußball-landesklasse auf Rang neun. Trainer Jan Hanke lud am Dienstag seine Männer zum ersten Training der Vorbereitung. Wir sprachen mit dem Coach über die Herausforderungen in dieser ausgeglichenen Liga, seine Art Fußball spielen zu lassen und ob sich in Sachen Transfers noch einmal etwas tut.
Herr Hanke, Platz zwei und zwölf trennen lediglich acht Punkte. Sie stehen mittendrin auf Rang neun. Macht das die Staffel 1 besonders gefährlich?
Besonders gefährlich ist vor allem, dass bis zu fünf Mannschaften absteigen können. Fünf Punkte sind es nach oben auf den SC 03 Weimar, der aktuell Zweiter ist und nur drei Punkte nach unten auf den ersten möglichen Abstiegsplatz. Das sagt eigentlich schon alles. Umso mehr ärgert es uns, dass wir die letzten beiden Spiele verloren haben.
Sie meinen die Niederlagen gegen Gera-westvororte mit 1:2 und danach in
Kahla mit 1:4. Was lief da schief? Grundsätzlich sind uns gegen Ende ein wenig die Spieler ausgegangen. Wir hatten einige Verletzte und dann kamen ein paar geplante Ausfälle durch Urlaub und dergleichen dazu. Speziell Kahla war bezeichnend. Da hatte sich ein Spieler verletzt und wir mussten mit zehn Mann zu Ende spielen.
Trübt das ein wenig das Fazit der Hinrunde?
Ein wenig. Aber ich muss sagen, dass wir das insgesamt gut gemacht haben. Wir sind etwas schwach gestartet, da fehlte uns noch die Erfahrung. Aber es hat sich gezeigt, dass wir vor keinem Angst haben müssen. Wir sind in der Liga angekommen und hatten eine Serie von sieben Spielen in Folge ohne Niederlage.
Das haben Sie auch dem starken Angriff zu verdanken. Kein Team in der Liga hat mehr Tore erzielt. Werden Sie sich in der Vorbereitung auf die Abwehr konzentrieren?
Wer mich kennt weiß, dass ich gern offensiven Fußball spielen lasse, der auch ein gewisses Risiko mit sich bringt. Von unseren 33 Gegentoren haben wir aber 22 durch individuelle Fehler im Spielaufbau oder dergleichen kassiert. Wir wurden nicht ständig ausgekontert. Grundsätzlich beginnt die Abwehr schon in der vordersten Reihe. Wir wollen den Gegner im Spielaufbau schon stören und daran auch weiter arbeiten.
Sind des jetzt alle Spieler wieder fit? Soweit ich weiß, ja. Die Pause hat uns gutgetan. Jeder konnte sich erholen. Zuletzt hatten uns mit Paul Minkmar, Franz Jobst oder zwischenzeitlich Maximilian Möller sehr wichtige Spieler gefehlt.
Werden Sie noch Spieler für die Rückrunde verpflichten?
Wir haben uns umgehört und natürlich den ein oder anderen gefragt.
Aber so wie es aussieht, wird sich vorerst nichts ergeben. Ich denke, der jetzige Kader kann den Klassenerhalt schaffen. Wir sind nun in der Liga angekommen und wissen, was auf uns zukommt.
Ein Spieler hat sich jedoch abgemeldet, richtig?
Ja, aber das kam nicht allzu überraschend. Oliver Lange hatte schon im Sommer gesagt, dass er kürzertreten wird. Im Dezember hat er sich nun abgemeldet. Ich kenne ihn schon sehr lange und bin dankbar, was er hier in Bad Berka mit aufgebaut hat. Aber er hat jetzt auch ein Haus, um das er sich neben der Familie und Beruf kümmern will.
Anfang Februar starten Sie mit einem Spiel bei Thüringen Jena ins Jahr 2024. Ein guter Start wird wichtig sein.
Den nimmt man sich auf jeden Fall immer vor. Im Sommer hat das nicht ganz geklappt. Nach dem Spiel in Jena folgt das Derby auf dem Lindenberg und dann kommen mit Eisenberg und Stadtroda gleich die nächsten Brocken zu uns. Das wird ein schwerer Start.