Unwiederbringliche Verluste
Weimar und das Weimarer Land hatten in diesem Jahr herausragende Menschen zu betrauern
Weimar. Sie haben sich im Gedächtnis der Region und darüber hinaus verewigt. Und sie werden vermisst. Im alten Jahr kamen Weimar und das Weimarer Land nicht umhin, unwiederbringliche Verluste zu beklagen und Menschen zu betrauern.
Im Alter von 78 Jahren starb am 10. Januar Christoph Stölzl in seiner bayerischen Heimat. Zwölf Jahre lang, von 2010 bis 2022, hatte er die Geschicke der Weimarer Musikhochschule „Franz Liszt“als deren Präsident gelenkt.
Sie war ein Weimarer Original, Vollblut-karnevalistin, Pilzsachverständige, Chorsängerin, Buchautorin, Stadtführerin, Puppensammlerin und und und. Am 15. Februar starb Hannelore Henze mit 86 Jahren.
Bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund war auch Bernd Forkel. Der Banjo-mann, der die Kasseturm Jazzband (KJB), das Blamu Jatz Orchestrion und Brass Up prägte, starb am 16. April.
So umfassend wie sie kannte sich kaum jemand im Weimarer Land aus. Über Jahrzehnte hatte sie den heißen Draht zu den Leuten, über die und für die sie schrieb. Am 10. Juli musste unsere Redaktion den Tod der langjährigen Kollegin Sabine Schmidt beklagen.
Eine musikalische Legende, deren Wirken um die Welt gegangen ist, nahm am 25. Juli Abschied für immer. Im Alter von 74 Jahren starb der Gitarrenvirtuose und Komponist Christoph Theusner, Leiter der legendären Ost-band Bayon.
Sein plötzlicher Tod schockierte Ende Juli Weimars Kulturlandschaft: Bei einem Familienurlaub in der Türkei erlag der Diplom-designer Hans Peter Grossmann, Gründer des Weimarer Gaswerk-vereins, mit 48 Jahren einem Herzinfarkt.
Und wieder trauert die Kulturstadt: Am 18. August starb der Architekt Peter Mittmann mit 83 Jahren. Er hatte sich vor allem im Kulturstadtjahr 1999 verdient gemacht, projektierte die Lichtskulptur an der Feiningerkirche Gelmeroda, belebte das Neufert-haus wieder und initiierte den Bau der blauen Neufert-box. Später setzte er sich für die Eigenständigkeit von DNT und Staatskapelle sowie für ein neues Bauhausmuseum ein.
Ihr gewinnendes Lächeln, das nie von Schuld oder Zorn sprach, berührte und beeindruckte Weimar. Am 11. September trauerte die Stadt um ihre Ehrenbürgerin, die Buchenwald-überlebende Éva Fahidi-pusztai.
Sie starb in Budapest im Alter von 97 Jahren.
Er machte sich mit profunder Kenntnis und mit ganz viel Hingabe um die Bau- und Denkmalpflege in Weimar verdient, stritt immer sachlich für den Erhalt historischer Bausubstanz und verewigte sein Wissen in zahlreichen Publikationen. Am 31. Oktober starb Bernd Mende 80jährig.
Auch die Sportwelt musste innehalten, als sie die schwer begreifliche Nachricht erhielt: Am 24. September erlag Michael Stolze, langjähriger Vereinsberater des Kreisund Stadtsportbundes und überall präsent, wo in der Region Sport getrieben wird, im Alter von 61 Jahren einer schweren Erkrankung.
Nicht weniger betroffen reagierte das Weimarer Land, als am 1. Oktober im Alter von 60 Jahren Mellingens evangelische Pfarrerin Johanna Oberthür starb.
Ebenfalls im Oktober musste die Zentralklinik Bad Berka einen schweren Verlust verkraften, Julianne Behnke-mursch, Chefärztin der Klinik für Neurochirurgie, starb im Alter von 64 Jahren an den Folgen einer langen, schweren Erkrankung.