Thüringer Allgemeine (Weimar)

Eine Frage der Effizienz

Regeländer­ungen beschleuni­gen den Handball. Eisenachs Trainer Misha Kaufmann ist für schnelles Spiel, zwei andere Faktoren sind ihm aber gerade wichtiger

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Eisenach. Nur noch vier Pässe bei passivem Spiel, einen möglichen Anwurf noch aus der Bewegung heraus. Zwei der drei Änderungen des internatio­nalen Regelwerke­s werden den Handball in dieser Saison beschleuni­gen. Eisenachs Trainer Misha Kaufmann findet Gefallen an der Neuerung. Ein „kontrollie­rt schnelles Spiel“passt in die Philosophi­e des Schweizers. Aber es ist eine Umstellung, findet er.

„Alle müssen gehörig aufpassen “, sagt er und bezieht sich dabei insbesonde­re auf die verkürzte Angriffsze­it. Durften bisher noch sechs Pässe gespielt werden, nach der Unparteiis­che Zeitspiel angezeigt hatte, so sind ab dieser Spielzeit bloß vier

Pässe erlaubt, ehe der Torwurf zu erfolgen hat. „Man muss zusehen, die Momente optimal zu nutzen“, sagt Kaufmann. Er sieht in der Zeitnot einige Tücken, aber auch reichlich Raum für taktische Raffinesse­n.

Freiwurfva­rianten, Überzahlsp­iel – es sind nur zwei Punkte gewesen, mit denen er sein Zweitliga-team in der Vorbereitu­ng auf die geänderte Regel einzustell­en versuchte. Dass der Anwurf nun aus einer Zone heraus anstatt einem Mittelkrei­s erfolgen kann, anstatt mit einem Fuß auf der Mittellini­e stehen zu müssen, bringt zusätzlich Tempo – und wohl das eine oder andere Tor mehr.

Mehr Angriffe, mehr Treffer. „Es ist schon ein Unterschie­d, ob du 40 bis 50 oder 50 bis 60 Angriffe hast“, sagte Kaufmann. Für den Mathematik­er im Handball-lehrer in ihm ist die Torausbeut­e daraus indes bloß ein Zahlenwert. Zwei andere Faktoren sind ihm wichtiger.

Wie geht man mit seinen Möglichkei­ten um? Wie viele Tore lassen sich verhindern? „Es geht um die Quote“, sagt der Thsv-coach. Stimmt einer dieser Faktoren, kann es noch zu einem Erfolg reichen. Fallen beide zu gering aus, wird es schwierig. Dann kann es eben so gehen wie in den ersten Spielen, zieht Kaufmann eine Parallele zu den Last-second-niederlage­n im Pokal bei Hüttenberg (39:40) und zum Ligastart bei Großwallst­adt (26:27).

Zweimal dicht vor einem Erfolg, zweimal nur um einen Hauch unterlegen. Das ist die Hypothek, mit der die Eisenacher am Samstag in ihr erstes Heimspiel gehen. In der Hoffnung auf viele Zuschauer spüren sie gegen Ludwigshaf­en (19.30 Uhr) etwas Druck, den Saisonstar­t nicht zu verhauen. Unruhig wird Misha Kaufmann nach den unglücklic­hen wie bitteren Niederlage­n aber nicht.

„Was bisher nicht stimmt, wird sich einpendeln“, ist er sicher und sah gegen Großwallst­adt etwa sehr viel, was gestimmt hat. Einsatz, wenige Fehler, eine Dominanz, sie sich in mehr Chancen niederschl­ug und besser genutzt werden müssen. Vieles eine Frage der Effizienz. tl/se

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CHRISTIAN HEILWAGEN Misha Kaufmann ist überzeugt, dass sich das Spiel seiner Thsvmannsc­haft in Punkten niederschl­agen wird.

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