Kleine Beiträge, große Wirkung
Steffen Eß über den Dosb-appell zur Energieeinsparung
Der Sport soll sparen. Er muss es.
Türen zu, lüften, Um- statt Zuluft, sich anpassen an Raum und Bedingungen. Nicht mehr verbrauchen als nötig – das ist der Kern der Empfehlungen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Jede noch so kleine Einsparung besitzt in Summe eine große Wirkung.
Nun darf sich gewundert werden, warum erst jetzt nachgedacht wird, so energieschonend wie möglich den sportlichen Alltag zu gestalten. Sollte es bei knappen Ressourcen nicht selbstverständlich gewesen sein? Der Dosb-appell darf aber auch so verstanden werden, dass dem Sport massive Folgen drohen, leistete er keinen Beitrag zur Bewältigung der Energiekrise. Die Gefahr wächst mit jeder fehlenden Megawattstunde, dass er erneut hart getroffen wird – und vor allem die Jüngsten wieder Leidtragende sind.
Zu wenige Lehrer, zu viele marode Sportstätten, Sorgen ums Ehrenamt, steigende Kosten der Unterhaltung: Der Sport, gerade auch der Thüringer, sieht sich gewaltigen Herausforderungen gegenüber. Die Kommunen stehen vor der Riesenaufgabe, stärker und schneller modernisieren zu müssen. Die Schatten der Vergangenheit holen sie ein.
Bäder- oder Hallenschließungen dürfen keine Lösung sein. Ebenso wenig nutzt aufgeregter Aktionismus. Das hat Corona gezeigt.
Schnelles Umdenken zu bewussterem Umgang ist überall nötig. Bis zum Umlenken wird bei der Fülle an Nachholbedarf Zeit vergehen.
Bis dahin hilft Licht aus, wenn keines gebraucht wird, damit es überall weiter brennen kann.