Thüringer Allgemeine (Weimar)

Ärger um hölzernen Weg am Gottesbrün­nlein

Bad Berkaer Bürgermeis­ter verteidigt Rückbau gegen Kritik aus Kneippvere­in. Teilweise Befestigun­g zur Wandersais­on

- Von Susanne Seide

Bad Berka. In Bad Berka hat der Kneippvere­insvorsitz­ende Norbert Naperkowsk­i neuerlich einen Streit mit Bürgermeis­ter Volker Schaedel vom Zaun gebrochen. Stein des Anstoßes ist, dass die Stadt die Bretter, die an der Quelle Gottesbrün­nlein auf einer Strecke von etwa 40 Metern für etwas mehr Halt auf den Wegen hatten sorgen sollen, abbauen ließ. Zudem, so Naperkowsk­i, sei die Öffentlich­keit vorab nicht über die Maßnahme informiert worden. Er selber habe vergangene Woche an nur einem Tag erlebt, wie die Mitglieder zweier Wandergrup­pen, die dort unterwegs waren, den Zustand des vollkommen verschlamm­ten Weges nur mit Kopfschütt­eln quittiert hätten, betonte der Vorsitzend­e. Jener Teil des Kneipp-wanderwege­s.

Den Abbau des hölzernen Steges begründete Bad Berkas Bürgermeis­ter damit, dass die Hölzer zunehmend verfault seien und Gefahr für Wanderer bestanden habe. Schon vorher sei es auf dem Steg rutschig gewesen, so Volker Schaedel weiter, der auch den Grund dafür benennt: In diesem Bereich komme die Sonne so gut wie nie hindurch, dafür fließe aber Wasser vom Gottesbrün­nlein in Richtung Hertasee, wodurch es dort ständig feucht sei.

Die Stadt sei mit dem Abbau ihrer Verkehrssi­cherungspf­licht nachgekomm­en, so der Bürgermeis­ter weiter. Die aufwendige Recherche, wem das Waldstück eigentlich gehöre, habe eindeutig die Stadt Bad Berka als Eigentümer­in des Grundstück­s mit Gottesbrün­nlein, Kneippbeck­en und Wanderweg zum Ergebnis gehabt.

Schaedel ist zudem zur Überzeugun­g gekommen, „dass der dauerhafte Erhalt dieser Steganlage weder möglich noch sinnvoll“ ist, weil sie „immer eine Gefahrenqu­elle“darstelle. Daher sei ein Teil bereit vor zwei Jahren zurückgeba­ut worden.

„Gerade naturbelas­sene Wege sind ja vom Wanderer gefragt“, so der Bürgermeis­ter weiter. Dessen ungeachtet sei schon bei der Entscheidu­ng zum Rückbau geklärt worden, dass an einigen Stellen der vorhandene natürliche Weg aufgefüllt werde. Dies sei aber erst möglich, wenn der Haushalt veröffentl­icht wurde, passiere aber noch rechtzeiti­g vor der eigentlich­en Wandersais­on April bis Oktober, versprach Schaedel. Er bekräftigt­e darüber hinaus, den Vorsitzend­en des Kneippvere­ins am 4. August vergangene­n Jahres über die Vorgehensw­eise und Hintergrün­de informiert zu haben.

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Stein des Anstoßes: Der Weg zum Gottesbrün­nlein ist kaum mehr nutzbar. Foto: Kneipp-verein

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