Alkoholtest: Messgeräte sind ungenau
Experten raten von Privatgebrauch ab
Erfurt. Alkoholtestgeräte für den Privatgebrauch sind inzwischen in Elektronikmärkten für weniger als 20 Euro zu haben, wie der Tüv Thüringen erklärt. Für die einen sei es ein Partygag, andere wiederum loteten mit dem Alkoholtester aus, ob noch ein Getränk mehr für sie geht. Doch was taugen die preiswerten Alkoholtestgeräte? Und ist ihr Einsatz überhaupt zu empfehlen? Experten raten von einer Nutzung ab.
„Von einem Alkoholmessgerät für wenige Euro sollte man nicht allzu viel erwarten“, sagt der Verkehrspsychologe Don Devol vom Tüv Thüringen. Das Messergebnis könne eine enorme Abweichung vom tatsächlichen Blutalkoholspiegel ausweisen. „Der Autofahrer bekommt so keinen verlässlichen Wert angezeigt. Ob er noch fahrtüchtig ist, lässt sich also nicht mit Gewissheit sagen“, sagt Devol.
Profigeräte, wie sie von der Polizei eingesetzt werden, kosten mehrere Hundert Euro. Sie sind entsprechend kalibriert und haben Messtoleranzen von weniger als 0,05 Promille. Abgesehen von der Genauigkeit der Geräte sieht Devol eine viel größere Gefahr darin, sich an die gesetzliche Promillegrenze herantrinken zu wollen. „Wer weiß, dass er fahren muss, sollte generell auf den Genuss von Alkohol verzichten“, rät er. (dpa) 6 aus 49: Superzahl: Super 6: Spiel 77: 3-5-18-31-37-45 7 349499 7770291
(Alle Angaben ohne Gewähr)
Olivenöl ist eines der wertvollsten Öle fürs Kochen und Zubereiten von Salaten. Doch die Qualitätsunterschiede sind laut Stiftung Warentest gewaltig. 27 Produkte, die in den Filialen der Einzelhandelsketten verkauft werden, haben die Verbraucherschützer getestet. Nur drei davon bieten den Angaben zufolge „geschmackliche Highlights“. Das Urteil „mangelhaft“bekamen zwei der Öle.
Für den besonders guten Geschmack müssen Kunden tief in die Tasche greifen. 36 Euro kostet der Liter des zweitplatzierten Ölivenöls Castillo de Canena aus Spanien, 24 Euro der des Drittplatzierten, Farchioni aus Italien. Der Testsieger Cucina von Aldi Süd kostet zwar nur zehn Euro, doch dabei handelte es sich um eine Aktionsware, die laut Stiftung Warentest nicht mehr angeboten wird.
„Ein hoher Preis und eine konkrete Herkunftsangabe garantieren aber noch keine gute Qualität“, stellen die Prüfer fest. 19 Euro etwa verlangt der Handel für die Marke Gaea Kritsa. „Alt und stichig“schmeckend, strafte die Stiftung das Öl als mangelhaft ab. Auch Bio P.D.O. von Rewe findet sich am Ende der Rangliste. Es schmecke nach Oliven, die Frostschäden erlitten haben, so die Experten.
Beide Produkte wurden trotz der Mängel als „nativ extra“angeboten, der höchsten Güteklasse von Olivenölen. Diese Kennzeichnung hätten sie nicht tragen dürfen, sagt die Stiftung. „Verbraucher können sich auf die versprochene Qualität also nicht verlassen.“
Die Regeln für die Kennzeichnung Castillo de Canena Family Reserve Picual Olives Farchioni DOP Chianti Classico Soler Romero (Bio) Edeka Gut & Günstig Aldi (Nord) Casa Morando Aldi (Süd) Cantinelle dm Bio Produktname Edeka Bio von Olivenölen sind in Europa streng. Die höchste Klasse „nativ extra“, mitunter auch italienisch als „Olio extra vergine“bezeichnet, erlaubt nur eine mechanisch Herstellung. Die Früchte dürfen nicht mit einer Zentrifuge ihrer wertvollen Inhaltsstoffe beraubt oder erwärmt werden. Die zweite Stufe nennt sich nur „nativ“und darf Preise/liter , Euro leichte Geschmacks- oder Geruchsfehler aufweisen. Die beiden noch niedrigeren Güteklassen werden in Deutschland gar nicht oder kaum angeboten.
Eine gute Nachricht haben die Verbraucherschützer auch. In den Tests 2016 und 2017 schnitt nur ein Produkt gut ab. 2017 erwiesen sich gleich zehn Produkte als mangelhaft. Ein Grund für die schlechte Bewertung war in der Regel eine hohe Belastung der Öle mit Mineralöl. Diesmal fanden die Chemiker in sechs Angeboten problematische Mengen davon. Gebessert haben sich die Angaben zum Produkt auf der Flasche. „Vor allem die Discounter haben in puncto Kennzeichnung dazugelernt“, sagt Lebensmittelchemikerin Brigitte Rehlender von der Stiftung.
Eine weitere gute Nachricht ist das Fehlen von gepanschten oder gefälschten Olivenölen im deutschen Handel, zumindest in dieser Stichprobe. Dabei wird nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) kein anderes Lebensmittel so häufig gefälscht wie dieses. Wie leicht das geht, hat das BVL selbst erprobt. „Wir haben billiges Salatöl mithilfe getrockneter Spinatblätter, Wasabi-paste und Pfeffer in anscheinend hochwertiges grünliches Olivenöl verwandelt“, berichtet Bvl-betrugsexperte Andreas Kliemant. Bei einer Vergleichsverkostung habe nur jeder zweite Tester das echte vom gefälschten Öl unterscheiden können.
Die Gewinnspannen sind beim Lebensmittelbetrug laut BVL so hoch wie im Drogenhandel. Im Beispielfall kostet das nachgemachte Öl nicht einmal einen Euro pro Liter. Im Handel werden mehr als zehn Euro dafür verlangt.
Die satten Erträge haben längst die organisierte Kriminalität auf den Plan gerufen. Erst vor wenigen Monaten wurden beispielsweise in Griechenland Kriminelle festgenommen, die tonnenweise Sonnenblumenöl grün eingefärbt und als Olivenöl auf den Markt gebracht hatten.