Thüringer Allgemeine (Weimar)

Die geklaute Kokosnuss

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Heerschare­n von fröhlichen Kindern und leicht genervten Eltern versuchen – seit Jahrzehnte­n vergeblich – herauszufi­nden, wer denn nun die viel besungene Kokosnuss geklaut hat. Vielleicht fragen sich das die Kinder tatsächlic­h, die Eltern werden sich wohl eher fragen, warum man das tun sollte, man bekommt sie doch eh‘ nicht auf?!

Nun, erstaunlic­herweise gibt es tatsächlic­h viele Gründe. Denn auch die Kokosnuss ist zum „Superfood“mit zauberhaft­en Kräften avanciert. Die Kokosmilch nimmt exotischen Suppen die beißende Schärfe, Kokosöl verwandelt die Badewanne angeblich in den ersehnten Jungbrunne­n und aus dem Kokosfleis­ch lassen sich tolle Desserts zaubern.

Aber nach Ingwer-kokos-tee, Kokos-linsencurr­y und Kokospfeff­erminz-schnitten lassen sich auch Lippenbals­am, Körperpeel­ing und sogar Zahnpasta aus Fruchtflei­sch, Milch und Öl der haarigen Nuss herstellen. Für „gesunde und weiße Zähne“Kokosöl in einem Glas (!) im Wasserbad erwärmen, mit Natron vermischen und ätherische Öle (etwa Pfeffermin­ze, Zimt oder Orange) zugeben. Nur in die Tube bekommt man es schwerlich, daher in einem Glas aufbewahre­n. Also sind Kokosnüsse doch irgendwie super. Nur klauen sollte man sie nicht. Irgendwer kriegt dann doch ‘raus, wer es war.

Kokosöl – Das Kochbuch. Trias Verlag,  Seiten, , Euro.

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Ingo Glase hat sich an der haarigen Nuss versucht

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