Zur Person
▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ ▶ Juli Zeh wurde 1974 in Bonn geboren, studierte Jura in Passau und Leipzig. Promotion. Längere Aufenthalte in New York und Krakau. Schon ihr Debütroman „Adler und Engel“(2001) wurde zu einem Welterfolg und erschien in 35 Sprachen. Als Konsequenz aus der Nsa-affäre mahnte sie 2013 in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel eine „angemessene Reaktion“an.
Sie gehört zu den Initiatoren der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union, die 2016 veröffentlicht wurde.
Ihr Roman „Spieltrieb“(2004) erschien auch als Bühnenstück und wurde an mehreren Thüringer Theatern aufgeführt.
2014 verfasste sie unter dem Titel „Mutti“ein Theaterstück über die Bundeskanzlerin Angela Merkel, das in Weimar uraufgeführt wurde. Ihr größter Erfolg ist „Unterleuten“(2016), ein breit angelegter Gesellschaftsroman über das heutige Leben auf dem Land, 2017 wurde der Stoff am DNT Weimar dramatisiert, und für 2018 ist seine Verfilmung geplant. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Thomas-mannpreis und Bremer Literaturund Caroline-schlegel-preis ein widersprüchliches Bild vom Leben auf dem Lande zeichnet. Mit „Leere Herzen“warnt sie, ähnlich wie bei „Corpus Delicti“(2009) vor gesellschaftlichen Fehlentwicklungen und Verwerfungen. Die Geschichte gerät zunehmend eindimensional, und die Erzählerin wird manchmal zum Sprachrohr der Autorin. Hat sie da die Kontrolle verloren. Oder ist selbst das Kalkül? „Da. So seid ihr“, lautet das Motto des Romans. Will sagen: Passt auf! Ich halte euch jetzt den Spiegel vor!
„So seid ihr.“– Ihr? Der Leser ist frei. Er kann selbst entscheiden, ob er sich angesprochen fühlt.