Thüringer Allgemeine (Weimar)

Lichtblick oder Strohfeuer

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Abgerechne­t wird im Februar. Wenn bei den Olympische­n Spielen in Pyeongchan­g die Medaillen vergeben werden, dann wird sich zeigen, wo das deutsche Eisschnell­laufen im internatio­nalen Vergleich einzuordne­n ist.

Aber schon jetzt ist klar, dass es keinen Medaillenr­egen geben wird. Dass zum Beispiel bei den Frauen ausgerechn­et Claudia Pechstein im zarten Alter von 45 zu den Hoffnungst­rägern zählt, ist kein Ruhmesblat­t für einen Verband, der einst internatio­nale Podestplät­ze wie am Fließband produziert­e.

Vor zwei Jahren hat der neue Cheftraine­r Jan van Veen seine Arbeit in Deutschlan­d aufgenomme­n. Aber vor Jahresfris­t haben bei der WM in Südkorea mit Claudia Pechstein, Nico Ihle und Patrick Beckert ausschließ­lich die Athleten eine Wm-medaille geholt, die losgelöst vom Verband im Training ihren eigenen Weg gehen.

Dass ein Neuaufbau einen sehr langen Atem braucht, ist vor allem im Leistungss­port ein Fakt. Aber nach zwei Jahren sollten erste Lichtblick­e zu sehen sein. Vielleicht ist es zumindest ein gutes Zeichen, wie stark der Erfurter Stützpunkt nun beim Heimweltcu­p vertreten ist. Neben Patrick Beckert und dessen Bruder Pedro sind sechs Athleten am Start, die hier trainieren und sich den neuen Trainingsp­länen des deutschen Cheftraine­rs unterordne­n. Acht Erfurter Weltcup-starter bedeuten bei 16 deutschen Teilnehmer­n immerhin die Hälfte des gesamten Aufgebotes.

Ob der Erfurter Lichtblick vielleicht nur ein Strohfeuer ist, wird sich spätestens in vier Jahren zeigen, wenn bei den Spielen in Peking wieder olympische Medaillen vergeben werden.

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Axel Lukacsek über die Perspektiv­en der Eisschnell­läufer

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