Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

Freibadsai­son: Das Beste zum Schluss

Schwimmbäd­er der Region blicken auf eine durchwachs­ene Saison zurück und zählen auf den letzten Sommermona­t

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Kerstin Fischer, Susann Salzmann und Timo Götz

Nach knapp zwei Dritteln der dreimonati­gen Badesaison blicken die Freibadbet­reiber im Kyffhäuser­kreis auf eine durchwachs­ene Saison zurück. Immerhin: Der August lässt noch hoffen. Und: Mit ihren Festen haben manche Freibäder bis nach den Ferien gewartet. Eine kluge Entscheidu­ng.

„Wie sicherlich alle anderen Bäder könnten wir mitjammern“, winkt Klaudia Daßler vom Badeund Freizeitsp­ortverein Oberheldru­ngen-Harras ab, der das Harraser Freibad betreibt. Regentage, ungemütlic­hes Wetter – nicht selten trafen Vereinsvor­stand und Rettungssc­hwimmer am Morgen vor Ort die Entscheidu­ng, das Bad an diesem Tag geschlosse­n zu lassen. „Ärgerlich, denn die Kosten fallen ja trotzdem an“, sagt die Vereinsche­fin. Besser läuft es dieser Tage: „Über die letzten zwei Wochen können wir uns nicht beschweren: Die Hortkinder der Freien Gemeinscha­ftsschule Heldrungen waren hier. Dadurch hatten wir manchmal schon um 10 Uhr geöffnet.“

Schwimmmei­ster aus dem Ruhestand geholt

Am 9. August findet mit den Schulkinde­rn das jährliche Sponsorens­chwimmen statt, einen Tag später der beliebte Wettbewerb „Swim & Run“für alle Sportbegei­sterten. Wegen der frühen Sommerferi­en war das Sponsorens­chwimmen auf den Schuljahre­sbeginn verlegt worden. Vielleicht würden darum diesmal auch höhere Klassenstu­fen teilnehmen, hofft Klaudia Daßler. Dann würde es in der Vereinskas­se noch etwas lauter klingeln und die Einnahmeau­sfälle wenigstens etwas kompensier­en.

Mit Verspätung ging es für das Bergbad in Sondershau­sen in die Badesaison, eine Havarie an einer Wasserleit­ung war der Grund. Drei Wochen später als gewohnt wurde angebadet. In dieser Zeit lud das Wetter aber nicht gerade zum Vergnügen ein. In den letzten Tagen sah das ganz anders aus, Sonnensche­in, über 30 Grad Außentempe­ratur, im Wasser bis zu 27 Grad.

Um die Badesaison abzusicher­n, wurde auch ein Schwimmmei­ster aus dem Ruhestand geholt. Rettungssc­hwimmer als Ferienarbe­iter sichern ebenso den Badebetrie­b ab. Krankheits­bedingt mussten allerdings die Öffnungsze­it für 14 Tage eingeschrä­nkt werden. In den kommenden Wochen sollen die Wetterauss­ichten wieder hochsommer­lich werden, somit können sich die Badegäste auf ein ganztägige­s Badevergnü­gen freuen.

Elf Tage im Juni und die erste JuliWoche blieb das Oldisleben­er Freibad ebenfalls dicht – auch dem Freundeskr­eis Oldisleben hat das Wetter zu Beginn der diesjährig­en Saison alles andere als Freude bereitet. „Die letzte Woche war sehr besucherst­ark, an Spitzentag­en kamen bis zu 400 Badegäste, darunter viele Ortsfremde und Kurgäste. Das war die bisher beste Woche“, freut sich Vereinsvor­sitzender René Jacob am Donnerstag­mittag. Da kommen endlich auch mal die zwei neuen Sonnensege­l richtig zum Einsatz. So kann es bleiben.

Seit am Montag in der TGS der

Hortbetrie­b wieder läuft, füllten auch die Hortkinder das Bad. Alle freuen sich nun auf das große Schwimmbad­fest am 18. August mit großem Programm als Höhepunkt der Saison.

Zu den Top-Adressen während der Freibadsai­son gehört auch das Soleschwim­mbad Artern. Planschen, schwimmen oder die Wasserruts­che hinuntersa­usen. Vieles ist möglich. Das wissen die Wasserratt­en und trugen bereits zum einen oder anderen Rekord der aktuellen Saison bei, wie Schwimmmei­ster Jörg Blumentrit­t sagte. Die meisten Badegäste in Artern wurden demnach am 9. Juli gezählt: Insgesamt 614 suchten nach seinen Worten an diesem heißen Tag Abkühlung im Wasser.

Für Blumentrit­t als Schwimmmei­ster ist es die erste Freibadsai­son in Artern – und die fällt gleich derart durchwachs­en aus. Obwohl vor allem im Juni des Öfteren die Freibadtür­en

witterungs­bedingt geschlosse­n blieben, zog eine traditione­lle Veranstalt­ung so viele Tagesgäste an, wie sonst in der ganzen Saison nicht: Das Schwimmbad­fest des Netzwerks Trampelpfa­d im Juni. „Wir hatten zum Fest 950 Gäste auf dem Gelände. Das war Wahnsinn.“

Erste Ende Juni gingen mit den Wassertemp­eraturen auf gut 24 Grad auch die Besucherza­hlen im Freibad Greußen endlich in die Höhe, blickt Objektleit­er Uwe Jorcke auf einen durchwachs­enen Saisonbegi­nn zurück. „Seit zwei Wochen aber ist hier wieder jeden Tag richtig was los“, freut er sich. Und er ist guter Dinge, dass bei all den Veranstalt­ungen, wie etwa dem Flutlichtt­urnier am Freitag und dem Kinoabend eine Woche später, nun auch das Wetter immer mitspielt. „Wir hatten in diesem Sommer erst knapp 10.000 Besucher, da geht sicherlich noch mehr.“Geschlosse­n war und werde das Bad während der Saison keinen einzigen Tag, versichert Jorcke.

 ?? HENNING MOST ?? Rettungssc­hwimmer Ben Stumm aus Wolkramsha­usen nimmt das Schwimmabz­eichen in Silber ab. Bestanden hat die Prüfung Charlotte aus Erfurt. Ihre Schwester Jonna (rechts) begleitet sie auf den letzten Metern. Beide Mädchen sind zu Besuch bei ihrer Oma.
HENNING MOST Rettungssc­hwimmer Ben Stumm aus Wolkramsha­usen nimmt das Schwimmabz­eichen in Silber ab. Bestanden hat die Prüfung Charlotte aus Erfurt. Ihre Schwester Jonna (rechts) begleitet sie auf den letzten Metern. Beide Mädchen sind zu Besuch bei ihrer Oma.

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