Thüringer Allgemeine (Sondershausen)
Einblicke in Gartenparadiese
Sieben Gärten aus dem Landkreis beteiligen sich am Tag der offenen Gärten. Schweizer Paar zeigt in Greußen, wie man ohne Garten gärtnert
Seit 2001 gibt es die „Open Gardens – Offene Gärte“in Thüringen – zum ersten Mal beteiligten sich am Sonntag sechs Gärten des Kyffhäuserkreises mit einer eigenen Liste daran.
Wer den Eröffnungsgarten von Silke Kegeler und Ulrich Handwerg in Treba besuchte, bekam zwar hier die Liste mit den Adressen der weiteren geöffneten Gärten überreicht, konnte aber so schnell nicht weiter reisen. Es gab einfach zu viele Details zu entdecken und Wissenswertes zu erfahren.
Die Spielzeugdesignerin verblüfft mit pragmatischen Ideen. So pflanzt sie Tomaten direkt in die Plastiksäcke mit Pflanzerde, und gegen Regen gibt es einen Regenschirm über die Pflanzen. „Das spart einige Tage Gießen“, verrät Kegeler. Für Gärtner, die jedes ungewollte Hälmchen ausreißen, hat die Hobbygärtnerin nur ein müdes Lächeln übrig. „Bei mir hat alles eine Chance. Ich lasse es erst einmal wachsen, bevor ich es wegmache.“Silke Kegeler hatte auch die Idee, die offenen Gärten in den Kyffhäuserkreis zu holen, und gestaltete gleich das passende Faltblatt dazu. Im nächsten Jahr möchte sie das Programm gern noch opulenter gestalten – möglichst mit mehr Teilnehmern.
Dass man mitten in der Stadt auch ohne einen Garten gärtnern kann, beweisen die Schweizer Brigitt Bösch und Nico Bischof in der Herrenstraße von Greußen. Auf ihrem gepflasterten Hinterhof gedeihen nach mediterranem Vorbild Gemüse, Obst, Blumen und Gewürze in Hochbeeten und Töpfen. „Wir wollten beweisen, dass man sich von Pflanzen auf kleinstem Raum ernähren kann“, sagt die ausgebildete Gewürz-Sommelierin und zählt 25 Gemüsesorten auf 16 Quadratmetern auf.
Der Garten von Corina und Dirk Schlicht in Niederbösa steht unter dem Motto Neue Romantik. Mit viel Liebe wurde das Haus in den letzten 15 Jahren zu einem Schmuckstück saniert. „Wir haben uns hier einen Wohlfühlgarten geschaffen“, so Dirk Schlicht. Jede Ecke, auch einige Dächer, wurden begrünt. Zentrum ist der Gartenteich.