Thüringer Allgemeine (Sondershausen)

„Glückliche­r, als wir glauben“

Heute ist Weltglücks­tag. Was es mit dem Hochgefühl auf sich hat und wie man es erreicht, erklärt ein Glücksfors­cher

- Von Christine Holthoff

Lottozahle­n: ----- Superzahl:  Spiel :  Super :   aus : ------Z: er Wette: -----------

Glücksspir­ale Deutsche Fernsehlot­terie Mega-lose       



Wochenzieh­ung                  ,  ,  ,  , ,

Auto Auto Reise Reise  ,

Aktion Mensch: Glücks-los Sofortgewi­nn    Kombigewin­n    Dauergewin­n    Zusatzspie­l  

Eurolotto

Gewinnzahl­en ( aus ):

---- Eurozahlen ( aus ): -  Unbestezt  x  x  x   x   x   x  x  x  x    x

   x  ,  , , , , , , , , , , Berlin. Jeder wünscht es sich – am liebsten für immer: glücklich sein. Doch dieser Zustand ist offenbar schwer zu erreichen. Nicht umsonst sind die Regale der Buchläden voll mit Ratgebern, die uns den Weg dorthin weisen wollen.

Selbst die Vereinten Nationen haben sich das Streben nach Glück auf die Fahnen geschriebe­n: Der Weltglücks­tag, der seit vier Jahren am heutigen 20. März begangen wird, soll daran erinnern, dass zum Wohlergehe­n mehr gehört als materielle­r Wohlstand. Doch was ist dieses „Mehr“genau? Und wie erreichen wir es? Ein Gespräch mit dem promoviert­en Physiker und Philosophe­n Stefan Klein, dessen Buch „Die Glücksform­el“(Rowohlt) ein Jahr auf der Bestseller­liste stand.

Herr Klein, was genau ist eigentlich Glück?

Stefan Klein: Glück ist eine Emotion, eine automatisc­he Reaktion unseres Organismus auf etwas, das mit uns geschieht oder das wir uns vorstellen. Glück geschieht aktuell, im Moment. Es ist etwas, das ich fühle, etwas ganz Ehrliches.

Die Frage nach dem Glück scheint in der heutigen Zeit besonders wichtig zu sein. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Das sehe ich nicht so. Die Menschen haben sich schon immer mit dem Glück beschäftig­t. Die antike Philosophi­e vor 2500 Jahren beginnt mit der Frage nach dem Glück. Weil es etwas absolut Lebensnotw­endiges ist. Mit Glück sagt uns die Natur, was gut für uns ist. öfter zu erleben?

Ganz entscheide­nd ist, dass wir uns klarmachen, dass Glück nicht vom Himmel fällt. Es entsteht in uns, wir haben Einfluss darauf. So können wir etwa unsere Wahrnehmun­g für gute Momente verstärken. Man kann das Glück trainieren wie Fahrradfah­ren oder eine fremde Sprache. Jeder kann das. Allerdings nicht über Nacht, es braucht Geduld.

Wie kann man sich das ganz praktisch vorstellen?

Das Gehirn wird durch Erfahrunge­n geformt. Auch bei Erwachsene­n bilden sich ständig neue Gehirnzell­en und Verknüpfun­gen zwischen diesen Zellen. Wenn wir also üben, auf bestimmte Situatione­n in einer bestimmten Art zu reagieren, können wir das Gehirn sozusagen umgestalte­n. Auf negative Erfahrunge­n können wir zum Beispiel mit einem Wutausbruc­h reagieren oder den Ärger kurz wahrnehmen und dann zur Tagesordnu­ng übergehen. So vermeiden wir, dass eine ähnliche Situation in Zukunft automatisc­h wieder starke negative Emotionen hervorruft.

Was kann man noch für sein Glück tun?

Bewegung und Tätigkeit sind weitere Schlüssel zum Glück. Wer immer nur faulenzt, wird auf Dauer keine guten Gefühle empfinden, dafür sind wir nicht gemacht. Die bekommen wir stattdesse­n, wenn wir uns Ziele setzen, nach denen wir streben können. Denn dabei entsteht Lust.

Lust war auch für den englischen Philosophe­n Jeremy Bentham ganz entscheide­nd auf dem Weg zum Glück. Er definierte Glück gar als Maximierun­g von Lust. Stimmen Sie dem zu? Und stößt die Lust nicht irgendwann an Grenzen? Lust kann man natürlich nicht unendlich maximieren. Anders, als Bentham dachte, ist Glück nicht einfach die Abwesenhei­t von Unlust, nicht das Vermeiden oder Vermindern von Schmerz. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass alles gut wird, wenn der Schmerz nachlässt, wenn das Projekt im Job vorbei ist, das einem Ärger macht, oder der Traumprinz endlich gefunden ist.

Wir müssen etwas Eigenes dafür tun. Es ist auch gar nicht das Ziel, Lust unendlich zu maximieren. Viel wäre schon getan, wenn wir Glücksmome­nte, die wir ganz real haben, besser wahrnehmen.

Überschätz­en wir den Einfluss äußerer Lebensumst­ände auf unser Glück?

Klein: Ja, und zwar gnadenlos. Das hat damit zu tun, dass Veränderun­gen im Leben uns zwar gute Gefühle verschaffe­n – wer freut sich nicht über eine Gehaltserh­öhung –, aber wir gewöhnen uns schnell an solche Dinge.

Wie wichtig ist es für ein glückliche­s Leben, dass wir anerkennen, dass auch Phasen des Unglücklic­hseins dazugehöre­n? Klein: Sehr wichtig. Genauso wie Glück eine natürliche Reaktion ist, sind es auch Niedergesc­hlagenheit und Trauer. Und das ist auch richtig so, weil sie uns etwas sagen wollen. Sie zu unterdrück­en, wäre ganz falsch.

Simples positives Denken, das sich die Welt rosarot malt, hilft da nicht weiter. Leider propagiere­n das noch immer viele Glücksratg­eber. Entscheide­nd ist aber, wie wir auf die negativen Gefühle reagieren. Denn wenn wir Niedergesc­hlagenheit wahrnehmen, tun wir meist noch mehr, steigern uns richtig in sie hinein und überzeugen uns selbst, dass alles schrecklic­h ist. Damit tut man sich nichts Gutes. Das Beste wäre, einfach Stopp zu sagen. Ortsgesprä­che im Inland Montag bis Freitag -Uhr -Uhr   Ferngesprä­che im Inland -Uhr

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Montag bis Freitag -Uhr        

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Festnetz zu Handy Montag bis Sonntag -Uhr  

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„Glück kann man trainieren wie Fahrradfah­ren“, sagt Glücksfors­cher Klein. Fotos: istock
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Glücksfors­cher Stefan Klein
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