Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

54 Kegelfreun­de mit Handicap

Zum neunten Mal treffen sich Menschen mit geistiger Behinderun­g zum Turnier in Artern

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Timo Götz

Artern. Alle Neune! Nicht selten übertönte der Klang der Glocke das fröhliche Stimmengew­irr im Vorraum der Kegelbahn im Salinepark in Artern. Jedes mal zeigte der laute Klang am Samstag an, dass einem Teilnehmen­den am 9. Kegelturni­er nach den internatio­nalen Regeln für Special-Olympics-Veranstalt­ungen ein Volltreffe­r gelungen war.

54 Sportlerin­nen und Sportler mit geistiger Behinderun­g ließen bei dem mit Mannschaft­en aus ganz Thüringen besetzten Wettbewerb die Kugeln gekonnt rollen. Zum neunten Mal waren die Sportfreun­de vom Kegelclub Barbarossa Artern Ausrichter des Turniers.

„In diesem Rahmen ist unsere Veranstalt­ung in Thüringen einzigarti­g“, erklärt Klubvorsit­zender Karl-Heinz Hundt mit Blick auf die Liste der gemeldeten Teams. Aus Meiningen waren gleich zwei Mannschaft­en angereist, ebenso aus Sömmerda. Und natürlich trat auch der Gastgeberv­erein selbst mit zwei Teams an. Weitere Gäste kamen aus Rastenberg und Leinefelde. Außerdem gab es eine „Thüringena­uswahl“, in der Aktive aus verschiede­nen Orten miteinande­r um Punkte in die Vollen gingen.

Obwohl Regeln und Technik im Vergleich zu denen, die bei Kegelsport­lern ohne Handicap gelten, bei den Special-Olympics-Turnieren vereinfach­t seien, stünden auch die daran Teilnehmen­den vor einer grotretend­e ßen sportliche­n Herausford­erung, erklärt Hundt. Schließlic­h gebe es unter den insgesamt 54 Aktiven im Arterner Kegelclub 14 bis 15 Sportler mit geistigen Behinderun­gen, die regelmäßig einmal pro Woche ihren Sport ernsthaft trainierte­n. „Für diese Leute ist unser Turnier fast die einzige Gelegenhei­t im Jahr, sich mit Anderen im Kegeln zu messen“, so der Vereinsche­f weiter. Lediglich mit Teams aus Rastenberg gebe es noch jeweils einen Wettkampf im Frühjahr und Herbst.

Umso wichtiger sei es, den sportliche­n Höhepunkt mit thüringenw­eiter Beteiligun­g auch profession­ell zu organisier­en, stellt er klar. 17 Vereinsmit­glieder waren bei der Veranstalt­ung am Samstag persönlich eingebunde­n. Während Kassenwart Klaus Lange vor allem im Auge behielt, dass für das leibliche Wohl aller gesorgt war, führte die StellverKl­ubvorsitze­nde Hannelore Fliedner am Mikrofon souverän durchs Turnierpro­gramm. Finanziell unterstütz­te die Sparkasse den Kegelclub mit 400 Euro und wie jedes Jahr halfen auch Mitglieder vom Deutschen Roten Kreuz Sömmerda-Artern, das Turnier sicher über die Bühne zu bringen. Immerhin waren mit Aktiven und Betreuern mehr als 100 Menschen in der Kegelbahn versammelt.

 ?? TIMO GÖTZ ?? Michelle Günther vom KC Barbarossa Artern (links) und Felix Müller von der Lebenshilf­e Sömmerda kämpften beim Turnier auf der Kegelbahn im Arterner Salinepark um Punkte.
TIMO GÖTZ Michelle Günther vom KC Barbarossa Artern (links) und Felix Müller von der Lebenshilf­e Sömmerda kämpften beim Turnier auf der Kegelbahn im Arterner Salinepark um Punkte.

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