Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Querdenker des Städtebaus
Stararchitekt Albert Speer junior ist im Alter von 83 Jahren gestorben
Frankfurt/Main.
Der international bekannte Architekt Albert Speer junior ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Das teilte die Firma AS&P (Albert Speer und Partner) in Frankfurt mit. Speer starb demnach am Freitagnachmittag in Frankfurt im engsten Familienkreis. Für AS&P war er noch bis Ende 2016 Geschäftsführer. Speer, Sohn des gleichnamigen Chefarchitekten und Rüstungsministers des NS-Diktators Adolf Hitler, war weltweit aktiv und machte sich mit Großprojekten einen Namen.
Speer junior versuchte, seine Philosophie von einer umweltgerechten, nachhaltigen Stadtplanung umzusetzen – mit möglichst geringem Flächenverbrauch und energieeffizienten Bauten. Ob in Deutschland, anderen europäischen Ländern, Asien oder Afrika: Nach Speers Ansicht konnte überall „intelligent“gebaut werden.
Von seinem Tod hatte zuerst „Bild“berichtet. Demnach stürzte Speer am Donnerstag in seiner Frankfurter Wohnung und brach sich unter anderem die Hüfte. Trotz Operation sei er einen Tag später im Krankenhaus gestorben.
Der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) betonte, Speer sei ein „Querdenker“und einer der bedeutendsten Stadtplaner seiner Generation gewesen. „Er hat Frankfurt geprägt.“Feldmann verwies unter anderem auf die Entstehung des bekannten Museumsufers am Main. Beteiligt war Speer in seiner Wahlheimat auch am Neubau der Europäischen Zentralbank (EZB) im Osten der Stadt. Geboren wurde Speer 1934 als ältestes von sechs Kindern in Berlin. Er studierte in München Architektur. 1964 gründete er sein eigenes Büro, es folgten zahlreiche Auszeichnungen. (dpa)