Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Peters Kampf zurück ins Leben
Der Zeulenrodaer Peter Moritz Jahn leidet an Hydrocephalus, auch „Wasserkopf“genannt. Kamera dokumentiert die Fortschritte des vergangenen Jahres
Zeulenroda.
Bis 2010 führte Peter Moritz Jahn ein unbeschwertes Teenager-Leben. Er besucht das Gymnasium, beginnt zu boxen. Nur hin und wieder plagen den 13-jährigen Zeulenrodaer Kopfschmerzen. Migräne, diagnostiziert der Kinderarzt. Sein erster Boxkampf aber ändert alles.
Dabei zieht sich Peter vermeintlich eine Gehirnerschütterung zu. Doch die will nicht abheilen. Die Ärzte veranlassen ein MRT und entdecken eine rund zehn Zentimeter große Zyste nahe des Kleinhirns, einen mit Nervenflüssigkeit gefüllten Gewebehohlraum, mit dem er offenbar schon auf die Welt kam und der sukzessive wuchs.
Seit der Diagnose Hydrocephalus, auch „Wasserkopf“genannt, hat Peter Moritz Jahn 24 Operationen über sich ergehen lassen. Zeitweise war er dem Tod näher als dem Leben. Dass er wieder zurück ins Leben gefunden hat, zeigte RTL am Montag in der ersten von vier Ausgaben der Sendung „This Time Next Year – Heute in einem Jahr“. Das Vorher-Nachher-Format begleitet die unterschiedlichsten Menschen ein Jahr lang. Nachdem der jeweilige Kandidat sein Ziel genannt hat, verabschiedet er sich durch die sogenannte „This Time“-Tür, um kurz darauf durch die „Next Year“-Tür erneut das Studio zu betreten und zu erzählen, ob und wie er das Vorhaben erreicht hat. Während für die Zuschauer nur wenige Sekunden vergangen sind, haben die Teilnehmer ein Jahr der großen Herausforderung hinter sich.
Als Peter Moritz Jahn sich 2016 bei RTL bewirbt, ist er gezeichnet von den Eingriffen: Die linke Gesichtshälfte ist gelähmt, das rechte Auge kann er nicht richtig schließen. Er leidet unter ständigem Schwindel und Doppelsichtigkeit. Sein Ziel ist es, angetrieben durch die Sendung, so fit zu werden, dass er seinen 18. Geburtstag nachfeiern kann. Der musste 2014 ausfallen, weil er am 23. September 2014, dem eigentlichen Jubeltag, auf der Intensivstation liegt.
Dass der 21-Jährige einen gewaltigen Genesungssprung gemacht hat, ist vor allem den Ärzten der Uni-Klinik Leipzig und seiner Familie zu verdanken, allen voran Freundin Eva Maria und Tochter Josefine. Heute ist Peter klar, dass er nicht mehr ganz gesund wird. Aber er weiß auch, dass sich die Einschränkungen durch Willenskraft und Reha-Fleiß minimieren lassen.
Seinen 18. Geburtstag hat Peter im Übrigen nachgefeiert. Zeulenrodas Bürgermeister Dieter Weinlich ermöglichte ihm eine große Party im Stadthaus.
Den 18. Geburtstag nachgefeiert
▶
Wer die Sendung verpasst hat, kann sie im Internet unter www.rtl.de abrufen