Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Borkenkäfer-Befall höher als erwartet
Verband: Waldbesitzer bei Bekämpfung helfen
Weinbergen/Erfurt.
Die Bekämpfung des Borkenkäfers darf nach Ansicht des Landesverbandes der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald nicht allein den Waldbesitzern aufgebürdet werden. Auch nach den Sturmereignissen müssen die üblichen finanziellen und steuerlichen Erleichterungen im Schadensfall gezahlt und der Aufbau eines Netzes von Nasslagerstätten zur Vermeidung von Preisverfall unterstützt werden, fordert der Verband.
Seit einiger Zeit hätten die Borkenkäfer ideale Lebensbedingungen und sich stark vermehrt. Der warme Herbst 2016 und der milde Winter trugen dazu bei, dass sich in diesem Jahr bis zu drei Borkenkäfer-Generationen entwickeln konnten, so die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Auch in Sachsen und Bayern war der Schädling bisher vermehrt aufgetreten. Noch Anfang August hatte der Thüringen-Forst mit einem geringeren Borkenkäfer-Befall in diesem Jahr gerechnet. Die Niederschläge hätten vor allem den sonst im Sommer gestressten Fichten gut getan und ihre Abwehrkräfte gestärkt, hieß es. „Sie konnten ihr Wasserreservoir auffüllen und können somit die Borkenkäfer besser abwehren“, so der Thüringen-Forst.
Der Borkenkäfer befällt in Thüringen alljährlich etwa 100 000 Fichten. Die Borkenkäfer bohren Löcher in die Rinde oder das Holz von Bäumen, um dort ihre Eier abzulegen. Bei starkem Befall kann der ganze Baum absterben, bei leichterem Befall wird zumindest der Wert des Holzes gemindert. Am häufigsten betroffen sind Fichten, aber auch Kiefern sind Ziel der Schädlinge. (nb)