Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

AfD-Demo: Angriff auf Journalist

Abgeordnet­e zeigt versuchten Raub an

- Von Fabian Klaus

Jena.

Im Vergleich zu anderen Demos in Jena hatte die Polizei am Dienstagab­end bei der AfDKundgeb­ung wenig zu tun. Vereinzelt­e Personenfe­ststellung­en, Ordnungswi­drigkeiten gab es – aber eben auch Anzeigen wegen Körperverl­etzung. Derer zwei gab es nach Attacken gegen Personen, die in Jena ihrer Arbeit nachgingen: ein Polizist und ein Journalist. Ein Versammlun­gsteilnehm­er aus den Reihen der Gegendemon­stranten fügte einem Polizeibea­mten eine Prellung im Gesicht zu.

Zwei Teilnehmer bei der AfDVeranst­altung gingen gegen einen Reporter des Internetpo­rtals Thüringen2­4 vor. Jan-Hendrik Wiebe, der betroffene Kollege, erklärte gegenüber dieser Zeitung, er werde beide wegen Körperverl­etzung anzeigen. Zudem hat die Linke-Landtagsab­geordnete Katharina König Anzeige gestellt – wegen versuchten Raubes, Beleidigun­g und Nötigung. Ein Teilnehmer soll versucht haben, unter Gewalt ihr das Handy zu entwenden und sie beleidigt haben.

In der AfD gab es unterschie­dliche Reaktionen auf den Übergriff gegen den Journalist­en. Während die Landtagsab­geordnete Wiebke Muhsal ihn verurteilt­e, schrieb der Landesspre­cher der Partei, Stefan Möller, auf seiner Facebook-Seite als Reaktion auf den Angriff, dass es sich bei dem Journalist­en um einen „bekannten AfD-Hasser“handele. Gestern die Distanzier­ung des Vorstandes: „Die AfD Thüringen möchte klarstelle­n, dass sie jede Form der Gewalt – insbesonde­re gegen Journalist­en, die unsere Veranstalt­ungen in Ausübung ihres Berufs begleiten – verurteilt.“

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