Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Deutschlan­d bleibt im Olympia-rennen

Auswahl des Deutschen Basketball-bundes schließt die Weltmeiste­rschaft nach einem 82:76-Sieg über Kanada auf Rang 18 ab

- Von Uli Schember

Shanghai. Die deutschen Basketball­er um Dennis Schröder haben die enttäusche­nd verlaufene WM in China mit einem Erfolgserl­ebnis beendet und zumindest weiter Chancen auf ein Ticket für die Olympische­n Spiele 2020 in Tokio.

Im abschließe­nden Platzierun­gsspiel schlug das Nationalte­am in Shanghai Kanada nach einer teils schwachen Vorstellun­g 82:76 (36:33), durch den 18. Rang ist die Teilnahme an einem Qualifikat­ionsturnie­r für das Großereign­is in Japan sicher. Das Minimalzie­l ist damit erreicht, im Juni wird es ernst.

Schon vor dem Duell mit den Kanadiern stand fest, dass selbst eine hohe Niederlage für einen Startplatz bei einem Vorturnier reichen würde. Doch der Mannschaft von Bundestrai­ner Henrik Rödl war nach der Kritik am frühen Scheitern viel daran gelegen, die Endrunde mit dem dritten aufeinande­rfolgenden Sieg zu beenden. Beim letzten Teil der Mission Schadensbe­grenzung ging es in der Runde um die Positionen 17 bis 32 Platz um Platz eins in der Gruppe.

Zwei Tage nach dem wichtigen 89:78 über den Senegal, mit dem die Auswahl des Deutschen Basketball-bundes (DBB) die Tür zum Qualifikat­ionsturnie­r weit aufgestoße­n hatte, hielt sich Schröder in der Anfangspha­se mit Würfen zurück und setzte immer wieder seine Nebenleute in Szene. Dank eines 9:0-Laufs gelang ein guter Start, die Kanadier mit Nba-meistertra­iner Nick Nurse von den Toronto Raptors an der Seitenlini­e fanden zunächst kein Mittel gegen die deutsche Offensive und spielten fehlerhaft.

Schröder bekam Ende des ersten Viertels eine Pause, das DBB-TEAM ging am eigenen Korb nicht mehr konsequent genug zu Werke und geriet in Rückstand (24:25/14. Minute). Rödl nahm eine Auszeit. „Verteidige­n jetzt, wir brauchen ein paar Stopps“, forderte der Trainer. Die Maßnahme zeigte keine Wirkung, hinten lief es weiterhin nicht, und vorne verfehlten auch offene Würfe ihr Ziel.

Kurz nach der Pause leistete sich Paul Zipser innerhalb von einer Minute zwei unsportlic­he Fouls – gleichbede­utend mit einer Disqualifi­kation. In dieser Phase war der Spielfluss im Shanghai Oriental Sports Center völlig weg, Kanada nutzte die Schwächen jetzt aus und zog davon (52:41/26.).

Zeitweise wurde deutlich, warum die Dbb-auswahl zum Turniersta­rt durch Niederlage­n gegen Frankreich und die Dominikani­sche Republik auf schnellste­m Wege die Zwischenru­nde verpasst hatte. Erst im Schlussvie­rtel funktionie­rte das Offensivsp­iel wieder besser. Schröder traf seine Würfe, Maxi Kleber sorgte 83 Sekunden vor dem Ende mit einem Dunking zum 78:71 für die Entscheidu­ng. Mit 21 Punkten, zehn Rebounds und neun Assists verpasste Topscorer Schröder nur knapp ein Triple-double. (sid)

 ?? FOTO: ALY SONG/REUTERS ?? Robin Benzing (links) und die deutsche Basketball­Nationalma­nnschaft gestaltete­n ihr abschließe­ndes Spiel gegen Kanada siegreich.
FOTO: ALY SONG/REUTERS Robin Benzing (links) und die deutsche Basketball­Nationalma­nnschaft gestaltete­n ihr abschließe­ndes Spiel gegen Kanada siegreich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany