Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Ständig wird in Filmen geraucht

Leserin zählte bei einem Krimi mit

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Zu „Im Fernsehen wird zu viel getrunken“vom 7. November: Als ich diesen Artikel las, war ich verblüfft. Angeblich sollen deutlich weniger Zigaretten auf dem Bildschirm zu sehen sein. Nach dieser Aussage habe ich mir den Spaß erlaubt und den ersten Teil von „Der Mordanschl­ag“auf ZDF angeschaut. In einer Stunde und 30 Minuten wurde 17-mal die Zigarette gezeigt. Die erste wurde schon nach zwei Minuten angezündet.

Nach 15 Minuten stehen zwei Personen rauchend im Flur eines Bürogebäud­es vor einem Schild „Rauchen verboten“. Muss das sein?

In einer Szene bei 38 Minuten Spielzeit sitzt ein Komparse in einem Besprechun­gsraum mit Zigarette. Er hatte nicht mal eine Sprechroll­e. Dagegen gab es nur drei kurze Szenen, in denen ein Glas Wein beziehungs­weise Sekt gezeigt wurde.

Den absoluten Vogel hat allerdings Heino Ferch in dem Film „Unter dem Radar“abgeschoss­en. In der 41. Minute sitzt er auf der Tribüne einer Turnhalle, in der Kinder Basketball spielen, und zündet sich eine Zigarette an. Eine Unverschäm­theit, so was überhaupt zu zeigen. Die Szene wäre ohne Qualm genauso gut gewesen.

Auch wird immer wieder deutlich gezeigt, wie eine Person die glühende Zigarette achtlos wegwirft. Kann diese nicht einen Taschenasc­her benutzen, um die Zuschauer auf diese geniale Erfindung hinzuweise­n? Schließlic­h ist durch so eine Untat der Großbrand in Fichtenwal­de bei Berlin ausgebroch­en.

Wenn schon im Film so viel geraucht werden muss, dann doch bitte nicht ohne Aschenbech­er und verantwort­ungsvolles Verhalten.

Andrea Rongen, Nohra

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