Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Buchtage und Kunst vereint
Wer am Samstagnachmittag die Menge vor der Erfurter Messe sah, wunderte sich über den Andrang: etwas ungewöhnlich für die Artthuer. Tatsächlich standen die Menschen nicht für Kunst Schlange, sondern für die volkstümliche Musik Andreas Gabaliers. Dennoch war es in der Halle 3 voll. Schon am Freitag hatten mehr als 800 Schüler die Kojen der Künstler besucht. Am Samstag kamen die Käufer. Und es wurde tatsächlich gekauft.
Am Ende freute sich der Landesverband Bildender Künstler, für den die Messe ein Kraftakt war, über fast 9000 Besucher. Während vor zwei Jahren noch der Verlust über den Ortswechsel der traditionsreichen Veranstaltung von der so gemütlichen, in Wirklichkeit aber muffigen Thüringenhalle in die triste Messe kritisiert wurde, gab es jetzt viel Optimismus: Die Kunstmesse Artthuer war noch nie so professionell aufgestellt wie in diesem Jahr. Sie bleibt die größte Produzentenmesse in Mitteldeutschland.
Natürlich gehört dazu auch eine ständige Anpassung des Profils. So hat die Artthuer in diesem Jahr den Bereich Buchkunst aufgenommen. Demnach liegt es nahe, über eine Kooperation mit den Thüringer Buchtagen nachzudenken: Sie fanden genau eine Woche vor der Artthuer statt. Damals sind rund
3400 Besucher in den Parksaal des Steigerwaldstadions Erfurt gekommen.
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels erklärte auf eine Anfrage dieser Zeitung, dass er sich das durchaus vorstellen könne. „Im Grunde wäre es eigentlich keine schlechte Idee“, erklärte Nora Milenković, Geschäftsführerin des Landesverbands Sachsen, Sachsen-anhalt und Thüringen, und führte aus: „Wir haben den positiven Effekt einer parallel laufenden Veranstaltung schon in diesem Jahr gespürt.“Denn in der Thüringenhalle nebenan war die Messe Ostpro, die den Buchtagen sicherlich einige Besucher beschert habe. Die Veranstaltung sei eher „abhängig von der Arena bzw. den Terminen, die uns die Arena für die Ausstellung vergibt“, erklärte Nora Milenković. Die Termine seien wiederum abhängig von den Spielen des FC RotWeiß Erfurt. „Wir können hier leider auch keine Wünsche äußern.“