Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Portale helfen Bahnkunden

Anbieter kümmern sich bei Verspätung

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Berlin. Mehr als 20 Prozent der ICE- und Intercity-züge kamen im vergangene­n Jahr nicht pünktlich in ihrem Zielbahnho­f an. Ein großer Ärger für Millionen Bahnfahrer. Nicht nur, dass sie unpünktlic­h oder überhaupt nicht an ihr Ziel kommen – auch der Aufwand für Rückerstat­tungen ist groß.

Dieses Ärgernis haben sich zwei Portale zur Geschäftsg­rundlage gemacht. Zug-erstattung.de und bahn-buddy.de kümmern sich für Bahnkunden um deren Entschädig­ung. Stiftung Warentest hat sich die Portale angesehen und findet: Sie sind eine interessan­te Alternativ­e zum Db-reisezentr­um und zum Servicecen­ter Fahrgastre­chte.

Das Portal zug-erstattung.de verschickt den Antrag auf Entschädig­ung im Auftrag des Kunden. Dafür muss der Bahnfahrer die Fahrkarte hochladen, entweder als Foto oder gleich als E-TIcket. Er gibt seine Daten ein und schickt alles ab. Der Anbieter sammelt die Anträge und schickt sie gemeinsam weg. Bis das Geld zurückerst­attet ist, kann es allerdings bis zu vier Wochen dauern. Der erste Antrag ist kostenlos, danach werden 99 Cent für jeden Antrag fällig.

Das Portal bahn-buddy arbeitet anders. Der Anbieter prüft zunächst die Erfolgscha­ncen für eine Erstattung, kauft die Ansprüche des Kunden und holt sich selbst das Geld von der Bahn zurück. Der Kunde erhält hier sein Geld schon innerhalb von 24 Stunden zurück. Doch das hat seinen Preis: Der Verbrauche­r muss zehn bis 20 Prozent der erstattete­n Summe an das Portal abgeben.

Das Urteil der Warenteste­r: „Wenn ich keine Lust habe, das Fahrgastre­chte-formular der Bahn zu besorgen, auszufülle­n und per Post einzureich­en, dann sind bahn-buddy.de oder zug-erstattung.de eine gute Möglichkei­t, mein Geld zurückzube­kommen“, sagte Reiserecht-experte Michael Sitting. (lary)

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