Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Erste Signale aus Hohenstein zu möglicher Fusion vorhanden
Ta-gespräch mit Ellrichs Bürgermeister Matthias Ehrhold (SPD) über Gebietsreform, Verkehrskonzept und Baupläne
möglichen Partner wollen nicht so recht mit ins Boot... Mit der Gemeinde Harztor haben wir frühzeitig das Gespräch gesucht. Doch die Gemeinde möchte eigenständig bleiben. Und Hohenstein bevorzugt den Zusammenschluss mit Nordhausen. Wobei es erste Signale für eine freiwillige Fusion von Hohenstein mit Ellrich für den Fall gibt, sollte die Eingemeindung nach Nordhausen nicht genehmigt werden. Denn auf die Hochzeitsprämie von etwa 800 000 Euro wollen wir natürlich nicht verzichten.
Was ist aus den Plänen für den Neubau des Rathauses in der Baulücke am Markt geworden? Sind sie noch aktuell?
Selbstverständlich. Wobei die Planung eine langfristige ist. Wir sind noch bei den Vorbetrachtungen. Mit einer Realisierung rechne ich erst in einigen Jahren, vielleicht bis 2022.
Wie sehen diese Vorbetrachtungen konkret aus?
Im Erdgeschoss könnten ein Sitzungssaal, das Trauzimmer und eine Bürger-anlaufstelle ihren Platz finden. In die erste Etage könnte die Verwaltung ziehen, und in der zweiten Etage Loftwohnungen entstehen.
Wie sieht es mit der Finanzierung aus?
Anträge auf Fördermittel aus dem Städtebauprogramm haben wir schon gestellt, denn allein können wir es natürlich nicht stemmen. Die Stadt würde ein Drittel der Gesamtkosten von etwa 1,5 Millionen Euro selbst schultern. Das wären dann etwa 500 000 Euro, die wir zu tragen hätten.
Und wo soll dieses Geld herkommen?
Aus dem Verkauf des alten Rathauses. Einen Nachnutzer hätte ich schon, der dort betreutes Wohnen für Senioren anbieten möchte.
Heißt der zufällig Christian Döring vom Seniorenwerk?
Dazu gebe ich keinen Kommentar ab.
Wie weit sind eigentlich die Pläne für eine veränderte Verkehrsführung in der Sandstraße gediehen?
Dort haben erste Verkehrszählungen stattgefunden. Im September sollen die Daten ausgewertet vorliegen. Dann wird über die Machbarkeit einer doppelten Verkehrsführung entschieden.
Welche Vorteile hätte diese?
Wir könnten den Verkehr, der nach Zorge führt, direkt links von der Innenstadt abfließen lassen. Die Autofahrer bräuchten dann keinen weiten Bogen und Umweg mehr fahren.
Wann könnte die veränderte Verkehrsführung greifen?
Ich rechne mit langen Zeiträumen. In fünf Jahren könnte die Regelung im Falle der Machbarkeit greifen.
Wie hat sich die Verkehrsbelastung der Stadt zuletzt entwickelt?
Sie ist deutlich geringer geworden. Durch den Neubau der Bundesstraße 243 bei Großwechsungen und Barbis fährt der Großteil des Schwerlastverkehrs nicht mehr durch Ellrich, sondern nutzt die ausgebaute Bundesstraße.