Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Vereine möchten Festplätze von Gemeinde übernehmen
Anrode will Gelände und Gebäude verpachten. Beitrag zum Sparpaket
Anrode. Der Kirmesverein Lengefeld und der Feuerwehrverein Hollenbach wollen die Festplätze in ihren Orten von der Gemeinde Anrode pachten. Entsprechende Pläne können nun verwirklicht werden, da der Gemeinderat am Donnerstag in Zella Grundsatzbeschlüsse dazu verabschiedete. Der Bürgermeister Jonas Urbach (CDU) wurde beauftragt, Verträge auszuhandeln. Er sagte, der Festplatz in Lengefeld und das Gebäude darauf seien in keinem guten Zustand. Seit längerem wurde hier nicht investiert.
Die Initiative sieht Urbach als gute Möglichkeit, das soziale Leben im Ort weiter zu stärken. Der Kirmesverein will das Gebäude sanieren. Neue Fenster und Türen wurden bereits über Sponsoren besorgt. Auch das Dach soll neu eingedeckt werden und ein Zaun das Areal einfrieden. Die Spielgeräte sollen öffentlich zugänglich bleiben. „Wir wollen den Platz für alle Einwohner herrichten, auch andere Vereine und die Gemeinde selbst sollen ihn nutzen können“, erklärte Vereinsvorsitzender Silvio Pfeil. In Zusammenarbeit mit dem Heimatverein hatte der 60-köpfige Kirmesverein jüngst erst die Toiletten auf dem Festplatz saniert.
Vor allem vor dem Hintergrund unklarer Konstellationen, was das Zusammengehen Anrodes mit einer Nachbargemeinde angeht, will sich der Feuerwehrverein Hollenbach den Festplatz sichern. Vorsitzender und Gemeinderatsmitglied Marcel Hentrich (CDU) sagte, der Verein habe über 10.000 Euro und viele ehrenamtliche Stunden in den Platz investiert. „Wir möchten sicher sein, dass wir ihn auch künftig nutzen können.“
Die Pläne sind laut Urbach auch ein Beitrag zur Haushaltskonsolidierung in der Gemeinde. Zum einen gebe es Pachteinnahmen, zum anderen könnten Aufgaben zur Instandhaltung an die Vereine abgegeben werden. Die Maßnahmen tauchen auch im geänderten Haushaltssicherungskonzept auf, das am Abend mehrheitlich verabschiedet wurde. Auch Verwaltungskostensatzung und Benutzungsordnung für gemeindeeigene Gebäude wurden angepasst.