Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Die Suche nach dem Sinn

Nach der Niederlage im Wm-rennen kämpft Sebastian Vettel mit Ferrari um den Titel in der Formel-1-teamwertun­g

- Von Thomas Weitekamp

Sao Paulo. Sebastian Vettel muss sich aufrappeln. Der Frust und die Enttäuschu­ng sind beim Ferrari-star greifbar nach der endgültige­n Wm-niederlage in Mexiko. Doch die Saison ist noch nicht vorbei. Auf der Suche nach einem Sinn in diesem verlorenen Jahr hilft der Blick auf die Team-weltmeiste­rschaft.

„Wir werden versuchen, Mercedes dort vom Thron zu stoßen“, sagt Vettel vor dem Großen Preis von Brasilien am kommenden Sonntag (18.10 Uhr MEZ/RTL): „Wir wollen ihnen damit einen Vorgeschma­ck für das nächste Jahr geben.“

Denn so sehr sich 2018 mit der nächsten Niederlage gegen Lewis Hamilton auch einreiht in die Pleiten der vergangene­n Jahre, etwas ist doch anders: Ferrari hat in der Endphase noch immer Chancen, die Saison als bester Konstrukte­ur zu beenden.

Zuletzt hatte sich diese Hoffnung stets schon im Oktober zerschlage­n, nun könnte die Entscheidu­ng sogar erst beim Saisonfina­le in Abu Dhabi (25. November) fallen. Und das ist dann doch ein Beleg für die neue Stärke der Scuderia und damit ein Mutmacher: Am Auto lag es in diesem Jahr nicht, das war in der Mehrzahl der Rennen sogar besser als der Silberpfei­l.

Die Fahrer-wm verlor Ferrari durch Patzer von Vettel und Fehler des Kommandost­andes. „Wir haben weiterhin viel zu lernen, wir müssen die richtigen Schlüsse ziehen“, sagt der Heppenheim­er: „Wir haben riesiges Potenzial, das noch immer nicht komplett genutzt wurde.“

Dass Vettel auch 2019, in seinem fünften Jahr in Rot, mit voller Motivation dem Titel nachjagen wird, steht für ihn daher außer Frage. „Ich darf mich bei jedem Rennen in das Auto meiner Träume setzen“, sagt er, „also gibt es vieles, worauf ich mich freuen kann.“Übrigens: Michael Schumacher holte in seinem fünften Jahr bei den Roten den ersten Titel – und ließ vier weitere folgen.

Für einen Triumph in der Konstrukte­urs-wm braucht Ferrari nun zwei äußerst erfolgreic­he Rennen in Sao Paulo und Abu Dhabi. 55 Punkte beträgt der Rückstand auf Mercedes, noch 86 Zähler sind maximal zu gewinnen. Allerdings machen die jüngsten Eindrücke Mut.

Mercedes ist nicht mehr so stark wie im September und Anfang Oktober. In dieser Zeit leitete Hamilton mit vier Siegen in Serie den Titelgewin­n ein, schon in den USA und in Mexiko fiel Silber dann aber ab. Bezeichnen­d, dass Hamilton die WM mit Platz vier klarmachte. (sid)

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