Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Medion will nicht nur Aldi-marke sein
Mit einer Service-plattform soll Kunden beim Einrichten von Fernsehern und Handys geholfen werden
Essen. Der Fernseher ist schnell bei Aldi gekauft und nach Hause transportiert. Die Probleme kommen meist beim Anschließen und bei der Programmsortierung. Als erster Hersteller von Elektronikgeräten bietet der Essener Hersteller Medion, der mit dem Aldi-pc bekannt geworden ist, für solche Fälle eine Serviceplattform an. Das Angebot wird unter anderem in Hamburg getestet. „Wir bieten mehr als Würzburg. Wenn es um die Rente geht, liegen gute und schlechte Nachrichten oft nah beieinander. Denn das, was für die Rentner von heute eine frohe Botschaft ist, bedeutet für Arbeitnehmer und Arbeitgeber oft höhere Ausgaben – nicht immer, aber in der Regel. Sie sind es schließlich, die aktuell in die Rentenkasse einzahlen.
Dass die Rentner nächstes Jahr eine deutlich höhere Rente bekommen, ist in diesen Tagen eine gute Nachricht. Die Vorstandsvorsitzende der Rentenversicherung, Annelie Buntenbach, bestätigte auf einer Veranstaltung in Würzburg die Einschätzung der Bundesregierung, wonach die Altersbezüge zum 1. Juli 2019 einen Sprung nach oben machen. In Westdeutschland werde es wahrscheinlich um 3,18 Prozent nach oben gehen, so Buntenbach.
Im Osten falle der Sprung mit 3,91 Prozent Plus noch höher aus. Wer also 1000 Euro Rente hat, bekommt damit bis zu 39 Euro mehr ausgezahlt.
Weil die exakten Zahlen erst im Frühjahr errechnet werden, wollte sich Buntenbach noch 500 unterschiedliche Produkte an“, sagt Sandro Fabris, Leiter des Produktmarketings. „Die Aldi-filialen sind unsere bekannteste Vertriebsschiene“, sagt Medion-manager Thomas Heiermann. Die Produkte stehen aber auch in Ketten wie Conrad und vielen Onlinehändlern in den Regalen.
Mit der neuen Service-plattform will Medion „Mehrwert für die Kunden schaffen“, kündigt Heiermann an. „Viele Produkte sind selbsterklärend. Sie bekommen aber auch immer mehr Funktionen.“In der Aldi-filiale gibt es aber niemanden, der die neuen Möglichkeiten des Tablets erklären kann. Gegen Gebühr können Kunden die Dienste des Start-ups Mila nutzen.
Die Firma von Christian Viatte schult Privatpersonen im Umgang mit den Produkten. „Bei komplexen technischen Fragen kommen unsere professionellen Technikdienstleister“, sagt er. Nach seinen Angaben sind auf der Plattform mehr als 10.000 Alexander Gunkel, Vize-vorsitzender Rentenversicherung Partner registriert – etwa professionelle Unternehmen, qualifizierte Studenten, Rentner und Quereinsteiger. Sie bearbeiten bereits über 10.000 Aufträge pro Monat. Die 60-minütige Einrichtung eines Smart-tv etwa kostet 49 Euro, die 90 Minuten dauernde Inbetriebnahme eines Notebooks samt Datentransfer 69 Euro. Viatte ist davon überzeugt, dass Themen wie Smart Home und Connected Life den Beratungs- und Servicebedarf enorm wachsen lassen werden.
Über den Elektronikriesen Medion mit seinen 1043 Mitarbeitern ist wenig bekannt. Gründer und Vorstandsvorsitzender Gerd Brachmann, 1959 in Bochum geboren, tritt so gut wie nie in der Öffentlichkeit auf. Der Radio- und Fernsehtechniker machte sich 1979 selbstständig. 1996 lieferte er den ersten Personal Computer an Aldi, was Anstürme auf die Filialen auslöste. 2011 verkaufte Brachmann die Mehrheit seiner Aktien an den chinesischen Konzern Lenovo. Inzwischen verfügen die Chinesen über knapp 88 Prozent der Stimmrechte. Mit Computern, Notebooks, Tablets, Fernsehern, Küchengeräten, Mobilfunktarifen und Musikdownload-plattformen machte Medion im Geschäftsjahr 2017/2018 (bis 31. März) einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro. Mit 955,6 Millionen Euro entfiel der Löwenanteil auf Deutschland. Der Geschäftsbericht weist ein Konzernergebnis von 31,2 Millionen Euro aus.