Von Astra bis Manta: Opel-Fans zeigen ihre Autos
Teilnehmer aus ganz Deutschland glänzen in Pferdingsleben beim Treffen des örtlichen Clubs
Pferdingsleben. Einmal Opelfahrer, immer Opelfahrer. Für die mehrere hundert Teilnehmer des Autotreffens am Wochenende in Pferdingsleben trifft das zu. Stolz präsentieren sie drei Tage ihre Wagen mit dem Blitz auf der Motorhaube. Darunter blitzen Chrom und Lack, Zylinder und Karossen. Manche haben sogar Spiegel unters Fahrgestell geschoben, damit jeder sehen kann, wie schön ein Opel von unten sein kann.
Zum siebenten Treffen des OpelSport-Clubs Mitteldeutschland sind etwa 300 Autos vorgefahren, aus ganz Deutschland und sogar aus Österreich, freut sich Dominik Brühl, Vorsitzender des OSC Mitteldeutschland, über die Resonanz der großen Fangemeinde.
Ein Vorzeigestück ist wie vergangenes Jahr der Manta von Christian Höwt aus Falkensee. In dem saßen bereits die „Manta Manta“-Darsteller Til Schweiger und Tina Ruland saßen. Den Wagen, Baujahr 1986, habe er von der Rohkarosse aufgebaut. Einen Manta zu fahren, sei Kult. Er habe mehrere davon. „Ich werde immer Opel fahren, keinen neuen Wagen.“Das sieht René aus Hanau ähnlich. Beim Treffen in
Pferdingsleben hat er für seinen Astra F GSI von 1993 einen Spoiler erstanden. Das Auto habe er zweimal runderneuert: „So ist er nicht vom Band gelaufen.“
Auch Dominik Brühl liegt die Opel-Passion im Blut. Das sei verwandtschaftlich begründet. Der stellvertretende Ortsbrandmeister von Pferdingsleben ist ein begeisterter Fahrer eines Opel Astra G Coupé. Sogar ein Fahrrad der Marke von 1936 hat er restauriert. Zum Opel-Treffen hat es einen Ehrenplatz bekommen. Vorm Krieg seien auch Nähmaschinen, Puppenwagen, Kühlschränke in Opelwerken gebaut worden – „quer Beet“, weiß Brühl.
Von historischen Modellen bis zu kultigen Mantas
Kathleen Liebau fährt zwei Astra. Einer hat ein H auf dem Nummernschild – ist älter als 30 Jahre. Für den Alltag habe sie ein G-Modell von einem Rentner erworben, mit gerade 24.000 Kilometern auf dem Tacho. Sie sei mit Opel groß geworden, erklärt die junge Frau aus Großfahner ihre Leidenschaft. Ihre Brüder hätten nach der Wende den ersten Manta „rüber geholt“. Seither fahre die Familie Opel. Ihr Bruder Silvio Liebau gehört zu den
Gründern des OCVM 1998. Der Verein zählt jetzt 27 Mitglieder und richtet sein nunmehr siebtes OpelTreffen aus. Klein habe es angefangen, erinnert sich Brühl. Etwa 80 Wagen an einem Tag seien zum Auftakt gekommen. Irgendwann platzte der Sportplatz „aus allen Nähten“.
Zum zweiten Mal nutzen die Opel-Freunde nun eine große Wiese am Ortsrand, die ein Landwirt freundlicherweise zur Verfügung stelle, um alle Fahrzeuge fassen zu können. So gebe es ausreichend Platz für Fahrzeugparade, Begleitprogramm mit Bandauftritt, Kinderanimation, Schaumkanone oder Zelt mit Kuchenstand des Heimatvereins. Pferdingslebens Feuerwehr kümmert sich um die Absicherung.
Damit kein Unrat zurückbleibt, läuft eine Spendenaktion mit Müllpfand. Der Erlös ist fürs Kinderhospiz Tambach-Dietharz bestimmt, sagt Brühl. Das Opel-Treffen in Pferdingsleben werde von langer Hand vorbereitet. Die Flyer für das im nächsten Jahr seien schon gedruckt.
Doch jetzt wird erst einmal eine Verschnaufpause eingelegt, bevor es am kommenden Wochenende, 5. bis 7. Juli, zum nächsten Opel-Treffen nach Havelberg geht.