„Corona“sorgt für Wirbel
Zum siebten Mal kommen wieder Pferde der Thüringeti in Crawinkel unter den Hammer
Crawinkel. Auch unter Pferdesportfreunden ist Corona in aller Munde. Jedoch nicht als Virus, sondern als Name eines Sportpferdes. Das stand bei der siebten ThüringetiAuktion am Wochenende im Blickpunkt der Käufer.
Traditionell findet in der ersten Oktoberwoche Thüringens größte Pferdeauktion auf dem Hof der Agrar GmbH in Crawinkel statt. Viele Auktionsbesucher sind mittlerweile „Wiederholungstäter“, wie Geschäftsführer Heinz Bley bestätigte. Auf seiner Thüringeti, die 2500 Hektar umfasst, leben derzeit 700 Pferde und 700 Rinder. Dazu gesellen sich noch 25 Esel, die Bley zum Schutz vor Wolfsangriffen angeschafft hat. „Die sind wie eine Alarmanlage“, sagt Heinz Bley. Alle seine dort lebenden Pferde, davon zwei Drittel Stuten und ein Drittel Hengste, wurden teilweise in der Thüringeti geboren.
So standen auch in diesem Jahr mehr als 100 Jungpferde und Fohlen im Auktionskatalog. Insbesondere zog die Katalognummer 27 die
Blicke der Besucher auf sich. Die braune vierjährige Stute namens „Corona“, ein Spross des einst teuersten Deckhengstes Thüringens Cornetto du Domaine, wechselte an diesem Tag für 3400 Euro in einen neuen Stall. Auktionator Volker Rauf betonte, dass der Käufer nicht nur ein Pferd mit außergewöhnlichem Namen, den die Züchter bereits vor vier Jahren auswählten, erhält, sondern auch mit einem erfolgreichen Stammbaum. Das ließ die potenziellen Käufer, die erstmals auch online mitbieten konnten, den Preis nach oben treiben.
Insgesamt waren Auktionator und Thüringeti-Chef zufrieden mit der Qualität der Auktionspferde. „Unsere Fohlen sind diesmal sehr gut. Das liegt daran, dass sie auf freiem Gelände geboren wurden und Gras ohne Ende gefressen haben.
Seit Mitte Juli haben wir Stroh zugefüttert, damit sie nicht zu stark werden", lacht Heinz Bley. Das gilt auch für die Koniks. Die hellgrauen bis braunen Wildpferde sind besonders bei Kindern gefragt.
So stellte die zwölfjährige Greta ihren fünf Jahre alten „Furzi“, den sie auf Anton umgetauft hat, vor. Das Wildpferd, geboren in Crawinkel, wurde vor zwei Jahren von Bernd Ahlbrand aus NordrheinWestfalen bei der Thüringeti-Auktion ersteigert. Der Konik wurde für den Zucht-, Reit- und Fahrverein Bösensell als Reitpferd angeschafft. Die junge Reiterin Greta hat ihn unter seine Fittiche genommen und reitet mit ihm durch das Gelände bei Münster.
Insgesamt standen acht Koniks zum Verkauf. Seit fünf Jahren kommt der Erlös eines der Wildpferde dem Verein „Partnerschaft für Afrika“zugute. Auch diesmal war die mehrfache Grand-Prix-Siegerin in der Dressur, Uta Gräf, vor Ort. Die 50-Jährige aus Ludwigsburg nahm am Ende eine Spende von 1600 Euro für den Verein entgegen.