Was gegen Mückenstiche hilft
Jeder reagiert anders auf Insekten. Ab wann es gefährlich werden kann
Hamburg. Surrt es in Sommernächten im Schlafzimmer, juckt es meist am nächsten Morgen. Mückenstiche sind lästig, aber selten gefährlich, erklärt Hautärztin Jana Witte aus der Klinik für Dermatologie und Venerologie des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf. Es gebe aber auch Ausnahmen.
Wenn Mücken stechen, saugen sie nicht nur Blut, sie injizieren auch ihren Speichel in die Haut. Der Körper erkennt diesen Speichel als Fremdkörper und setzt eine Abwehrreaktion in Gang. Dabei spielt unter anderem ein Botenstoff namens Histamin eine Rolle. Er ist für den Juckreiz verantwortlich. „Im Grunde ist das eine lokale allergische Reaktion“, erklärt Witte. Weil diese genetisch bedingt bei jedem unterschiedlich stark ausfällt, bilden sich bei einigen Menschen nur kleine rote Pusteln, bei anderen riesige Quaddeln.
Wenn jemand nicht nur lokal auf der Haut reagiert, sondern mit dem ganzen Körper, sollte er unbedingt einen Arzt zurate ziehen, rät Dermatologin Jana Witte. Anzeichen seien beispielsweise Kreislaufprobleme oder Schwierigkeiten beim Atmen, Fieber oder Schüttelfrost.
Damit der Stich sich nicht entzündet, sollte man auf keinen Fall daran kratzen. Auf diese Weise könnten leicht Keime von den Händen in die Wunde gelangen, warnt Witte. Stattdessen helfe etwas Kühlung und eventuell ein lokales Antihistaminikum. Diese Gels aus der Apotheke könne man auch im Kühlschrank aufbewahren. Wer übersät sei mit Stichen und unter dem Juckreiz leide, könne auch versuchen, ihn mit einem frei verkäuflichen Antiallergikum in Tablettenform zu lindern, erklärt die Hautärztin.
Auch elektronische Stichheiler aus dem Internet oder der Apotheke seien eine mögliche Option. Die Geräte sollen die Proteine im Mückenspeichel zerstören, indem sie die betroffene Hautstelle erhitzen.
Witte zufolge ist die Methode durchaus einleuchtend. „Die Proteine sind hitzelabil.“Größere Untersuchungen dazu sind ihr allerdings nicht bekannt. Wer nach Alternativen sucht, muss selbst testen. Voraussetzung sei, dass man den Stift schnell nach dem Stich anwende, sagt Witte. (dpa)