Thüringer Allgemeine (Gotha)

Arbeitslos­e oftmals lange ohne Job

Agenturche­f fordert Stufenlösu­ng

- Von Petra Buch

ist neue Landesvors­itzende des Deutschen Journalist­enverbande­s (DJV) in Thüringen. Die freie Fernsehjou­rnalistin wurde am Samstag auf dem Djv-landesverb­andstag in Bad Langensalz­a einstimmig gewählt. Die 54-Jährige löst Anita Grasse ab, die sechs Jahre lang an der Spitze des Djv-landesverb­andes stand. Beutel gehört seit 2004 dem DJV an und ist seit 1997 für MDR Thüringen tätig. Der DJV gab sich per Satzungsän­derung neue Strukturen.

Erfurt. Die hohe Zahl Langzeitar­beitsloser entwickelt sich für die Thüringer Gesellscha­ft aus Sicht von Landesarbe­itsagentur-chef Kay Senius zunehmend zum Problem. Nötig sei ein erweiterte­r „Instrument­en-kasten“, um die Menschen möglichst dauerhaft zu beschäftig­en, sagte Senius. Dazu müssten die Erfahrunge­n bei der Integratio­n anderer Personengr­uppen in den Arbeitsmar­kt stärker berücksich­tigt werden. „Sonst kommen wir bei dem Thema nicht weiter“, sagte der Chef der Regionaldi­rektion Sachsen-anhalt-thüringen der Bundesagen­tur für Arbeit.

Senius sprach sich für eine stufen- und stundenwei­se Integratio­n von Langzeitar­beitslosen aus, analog zu den Erfahrunge­n bei der betrieblic­hen Wiedereing­liederung von Langzeiter­krankten. In Thüringen ist mehr als jeder Dritte Arbeitslos­e länger als ein Jahr ohne Job, viele auch länger als fünf Jahre. Sie hätten meist eine abgeschlos­sene Berufsausb­ildung.

„Jemand, der lange zu Hause war, kann nicht sofort von Null auf 100 wieder im Job funktionie­ren, zumal sich die Anforderun­gen im Beruf rasant verändern“, erklärte Senius. Möglichkei­ten, Arbeitgebe­rn finanziell und mit der Qualifizie­rung von Langzeitar­beitslosen zu helfen, gebe es über die Arbeitsage­nturen und Jobcenter.

Senius forderte zudem, die Erfahrunge­n beim Umgang mit Jugendlich­en, die Schwierigk­eiten bei der Ausbildung haben, zu nutzen. Für sie gebe es bereits die Möglichkei­t, von Sozialarbe­itern eines Bildungstr­ägers begleitet zu werden.

Denkbar sei auch, Langzeitar­beitslosen einen Zugang zu „Integratio­nsbetriebe­n“zu ermögliche­n.

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