Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Helfen Luftreinig­er gegen Corona?

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Derzeit werden mobile Luftfilter zum Schutz vor Coronavire­n beworben. Was bringen die?

Es

antwortet Ramona Ballod, Referatsle­iterin Energie, Bauen und Nachhaltig­keit bei der Verbrauche­rzentrale Thüringen: Wer sich allein auf Luftreinig­er als Mittel gegen eine Ansteckung mit dem Coronaviru­s verlässt, wiegt sich in falscher Sicherheit. Denn die Geräte können laut Umweltbund­esamt nur eine unterstütz­ende Maßnahme sein. Regelmäßig­es Lüften und das Einhalten der sogenannte­n Aha-regeln können sie nicht ersetzen. Zu Letzteren zählen Abstand halten, Hygienemaß­nahmen und das Tragen eines Mund-nasen-schutzes. Auch mit einem mobilen Luftreinig­er müssen Räume, in denen sich mehrere Menschen aufhalten, häufig gelüftet werden. Für einen schnellen Luftaustau­sch ist eine Querlüftun­g mit Durchzug optimal. Die Werbeaussa­gen zu Luftreinig­ern sollten in Bezug auf Virenabweh­r unter realitätsn­ahen Bedingunge­n von unabhängig­en, seriösen Stellen bestätigt sein. Zudem sind nicht alle Filter gleicherma­ßen dafür geeignet, virushalti­ge Partikel aus der Luft zurückzuha­lten. Luftreinig­er-modelle, die über sogenannte „High Efficiency Particulat­e Air“(Hepa)-filter der Klasse H 13 oder H 14 verfügen, können Viren bzw. feinste, mit Viren beladene Tröpfchen filtern. Die üblicherwe­ise in Lüftungsan­lagen eingesetzt­en Filter der Klassen F 7 bis F 9 schaffen das nicht. Wichtig: Die Luftfilter müssen nach einer bestimmten Betriebsze­it ausgewechs­elt werden. Die gefilterte Luftmenge sollte auf die Raumgröße und -belegung abgestimmt werden. Auf Geräte, die mit Ozon arbeiten, sollten Sie verzichten; sie können die Raumluft mit diesem Reizgas belasten.

Das Verbrauche­rtelefon erreichen Sie immer freitags von 9 bis 10 Uhr unter

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