Die Kirchen haben immer weniger Mitglieder
Demografische Entwicklung und Austritte sorgen für anhaltend rückläufige Zahlen in den Gemeinden
Erfurt. Die beiden großen christlichen Kirchen in Thüringen verlieren weiter Mitglieder. Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat im vergangenen Jahr ein Minus von etwa 15 000 Gläubigen verzeichnen müssen, wie die Evangelische Kirche in Deutschland am Freitag in Hannover mitteilte.
Der EKM, die Teile SachsenAnhalts, Thüringens und kleine Teile in Sachsen und Brandenburg umfasst, gehörten Ende des vergangenen Jahres noch etwa 732 800 Mitglieder an. In Thüringen ist sie am stärksten vertreten.
Das katholische Bistum in Erfurt hatte Ende des vergangenen Jahres noch um die 150 000 Mitglieder.
Auch die Katholische Kirche musste Mitgliedereinbußen hinnehmen: 2238 Bestattungen und Austritte standen knapp 1500 Taufen, Neu- und Wiederaufnahmen entgegen. Die meisten Katholiken leben im Eichsfeld. Auch im Bistum Fulda, zu dem Teile der Thüringer Rhön gehören, sowie im Bistum Dresden-Meißen mit Pfarreien in Ostthüringen war die Zahl der Gläubigen rückläufig.
Zu den Hauptgründen für den anhaltenden Mitgliederschwund machen die Kirchen in Deutschland die demografische Entwicklung verantwortlich: Es sterben weitaus mehr Menschen als geboren werden oder neu eintreten. Viele Menschen kehren zudem der Kirche den Rücken und treten aus.
Der Evangelischen Kirche in Deutschland gehörten demnach Ende des vergangenen Jahres insgesamt rund 22 Millionen Menschen an – etwa 1,6 Prozent weniger als 2015.
Im vergangenen Jahr starben 340 000 Menschen, 190 000 Mitglieder traten aus der Kirche aus. Erstmals seit drei Jahren seien wieder weniger Menschen ausgetreten als Mitglieder im selben Zeitraum durch Taufe (180 000) oder Aufnahme (25 000) hinzukamen.
Auch bei der katholischen Kirche sank die Mitgliederzahl bundesweit von 23,76 Millionen auf 23,58 Millionen.
Damit traten etwa 162 000 Menschen aus der Kirche aus, die Zahl der Taufen nahm jedoch leicht zu. (dpa) Durch einen technischen Fehler wurde am Freitag die letzte Zeile des Beitrages „Grüne fordern stärkere Beteiligung der Bürger an Gebietsreform“auf Seite 2 der Thüringer Allgemeinen nicht gedruckt. Den vollständigen Text können Sie, liebe Leser, auf der TA-Internetseite lesen:
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