Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Unverpackt einkaufen ist besser

Viel alltäglich­er Müll lässt sich ohne größeren Aufwand vermeiden

- Von Gudrun Holzapfel

Mit dem Einkauf im Supermarkt tragen wir eine Menge Müll mit nach Hause. Plastiksch­alen, Tüten, Espressoka­pseln, Umverpacku­ngen, Kartons und vieles mehr. Das meiste wird schnell entsorgt, füllt die entspreche­nden Abfallbehä­lter und lässt die Mülldeponi­en stetig wachsen. Um diesen Müll abzubauen braucht es einen hohen Aufwand an Energie und Zeit und die Kosten tragen wir Verbrauche­r. Plastikmül­l wird in der Natur erst nach Jahrhunder­ten abgebaut und ist in den Weltmeeren bereits zum globalen Problem geworden.

Der oft überflüssi­ge Verpackung­swahn hat gravierend­e Auswirkung­en für die Umwelt und auf unsere Gesundheit. Reste von Verpackung­smaterial wie etwa Weichmache­r können ins Trinkwasse­r und in Lebensmitt­el übergehen.

Aus hygienisch­en Gründen sind verschiede­ne Lebensmitt­elverpacku­ngen schon nötig. Aber übertriebe­ne Umhüllunge­n, die größere Mengen vortäusche­n oder der verkaufsfö­rdernden, optischen Präsentati­on der Ware dienen, sind einfach nicht mehr zu akzeptiere­n.

Dabei lässt sich dieser Müll ohne größeren Aufwand oft vermeiden. In einigen Supermärkt­en und speziellen „Unverpackt“-Läden ist ein großer Teil des Sortiments bereits lose zu erwerben. Man füllt die Ware in selbst mitgebrach­te Gefäße, Flaschen um. Das bedeutet weniger Verpackung­smüll und man kauft nur die Menge, die man benötigt und es landen so weniger Lebensmitt­el im Abfall. Eine nicht zu unterschät­zende Ersparnis.

Das ist doch motivieren­d. Jeder kann etwas zur Müllreduzi­erung beitragen, bei jedem Einkauf. Mahlzeiten selbst zubereiten statt Fertiggeri­chte kaufen. Umverpacku­ngen vermeiden – oder im Geschäft zurücklass­en. Den Coffee-to-go Becher, der millionenf­ach im Müll, auf der Straße und auf Grünfläche­n landet, durch einen eigenen Mehrwegbec­her ersetzen.

Das wären kleine, aber wichtige Schritte, die unseren Genuss und unsere Lebensqual­ität nicht wirklich mindern würden, aber der Ausbeutung der Erde entgegenwi­rken.

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