Von stillen Orten und starken Worten
Verein Kunstkonzept 05 bereichert Magdeburger-Allee-Fest mit Vernissage von Bildern zu Luther
Ilversgehofen. „Anmaßung ist der Kopf der Schlange.“Dieses Luther-Zitat wählte Karin Aehnlich als Grundlage für ihre angriffslustig ausschauende Cobra. Die Erfurterin stieß vor zwei Jahren zum Verein Kunstkonzept 05, der zu jenem Zeitpunkt sein zehnjähriges Bestehen unter der Leitung von Birgitt Steegmaier feierte. Weitere Aquarelle, Zeichnungen, Collagen und Acrylmalereien rund um LutherZitate und Luther-Orte zeigt der Verein ab dem 10. Juni in der evangelischen Lutherkirche in der Magdeburger Allee.
Mehr als 20 Bilder, überwiegend auf Staffeleien platziert, fanden bereits im vorigen Jahr in der Michaeliskirche ihre Bewunderer. Mit Feder und Tusche, „ganz wie zu Luthers Zeiten“, fügte Karin Aehnlich ein, entstanden Abbilder von „stillen Orten“wie dem Kreuzgang im Augustinerkloster oder der Lutherstiege; „starke Worte“beflügelten die Hobbymalerinnen zu Aquarellen. Die 20 Mitglieder des Vereins befassten sich über ein halbes Jahr mit dem Reformator, durchstöberten seine sprachgewaltigen Zitate und Redewendungen zu den verschiedensten Anlässen, gossen geflügelte Worte wie „Aug‘ um Aug‘“, „Auf Sand gebaut“oder „Buch mit sieben Siegeln“in Bilder. Fündig wurden sie dabei vor allem in Gundula Dittrichs Büchlein, das in der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig, erschien.
Eingebettet ins Reformationsjubiläum trug Uta Fischer als Sprecherin des Bürgerbeirats Ilversgehofen den Vorschlag zu dieser Exposition von Kunstkonzept 05 in die Arbeitsgruppe Kultur der evangelischen Kirchengemeinde Martini-Luther. Pfarrer Bernhard Zeller griff die Idee zur Bereicherung des Magdeburger-Allee-Festes auf. Auch Pfarrerin Susanne Sydow aus der Kirchengemeinde Südost klinkte sich ein. Im dortigen GustavAdolf-Gemeindezentrum wird die Ausstellung „Stille Orte – Starke Worte“, die sowohl mit Witz und Ironie als auch mit großem Respekt vor der Persönlichkeit des Reformators aufwartet, ab 22. Oktober zu sehen sein.
Die Lutherkirche bietet neben zahlreichen Konzerten auch im Rahmen der offenen Kirche (dienstags von 14 bis 18 Uhr, donnerstags von 14 bis 16 Uhr) die Möglichkeit, die schöpferischen Ideen der KunstkonzeptFrauen zu bewundern. Während die Bilder zu Luther konzeptionell bereits Geschichte sind, legen die Mitglieder natürlich nicht die Hände in den Schoß. Derzeit holen sie sich Anregungen von den Expressionisten sowie von Hermann Hesse, dem derzeit eine Ausstellung in Apolda gewidmet ist. Die naiven, in zartfarbigen Tönen gehaltenen Bilder nahmen die Vereinsmitglieder bei einer Exkursion in Augenschein. Sollten malmutige Frauen den Wunsch verspüren, ihre eigenen schöpferischen Ideen in Aquarelle oder in Acryl fließen zu lassen, können sie sich bei Birgitt Steegmaier ( 0172 / 3 61 29 60) melden.
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Vernissage in der Lutherkirche: Samstag, . Juni, Uhr Ein Teil unserer Ausgabe enthält Beilagen der Firma Karstadt Sports GmbH.