Thüringer Allgemeine (Erfurt)

Kniefall vor dem Islam?

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Leser vergleiche­n große Religionen und ziehen daraus letztlich gegensätzl­iche Schlüsse

Zum beantragte­n Bau einer Moschee in Erfurt:

Der 12. September ist das katholisch­e Fest „Mariä Namen“– als Dank an die Gottesmutt­er Maria für den Schutz der christlich­en Heere beim Kampf gegen das Türkenheer.

Vor 333 Jahren am 12. September verstummte­n die AllahuAkba­r-Rufe vor Wien. Papst Innozenz XI. führte diesen Festtag ein und es ist ein bedeutende­s Datum in der Geschichte des christlich­en Abendlande­s.

Und was sagt Bischof Neymeyr der Presse an diesem Tag? Er hat nichts gegen eine Moschee in Erfurt, denn sie fällt ja kaum auf. Als Katholik bin ich traurig und ratlos über diesen Kniefall unseres Bischofs vor dem Islam.

Die Worte des Imam Abdurrahma­n aus Mekka, gesprochen am 4. September, sollten christlich­e Hirten eigentlich aufhorchen lassen. Er predigte: „Oh Allah, schenke Sieg, Ehre und Macht unseren Brüdern den Dschihadis­ten im Jemen, in Syrien, im Irak, auf der ganzen Welt. Lass sie triumphier­en über die verräteris­chen Juden, die bösartigen Christen und die unzuverläs­sigen Heuchler.“

Verena Sigmund, Saalfeld Ein Leser wünscht sich vor dem Hintergrun­d des Reformatio­nsjubiläum­s auch einen reformiert­en Islam:

Die Protestant­en feiern ab Oktober das Reformatio­nsjubiläum, nicht das Lutherjubi­läum. Zu dunkel waren die Seiten, vor allem des späten Luther, als dass ein Personenku­lt angebracht wäre. Er widerspräc­he auch dem religiösen Geist, dem Luther zur Geltung verhalf.

Angesichts des Terrors, der im Namen der Religion zurzeit den Nahen Osten insgesamt und Westeuropa hin und wieder beherrscht, leben wir in Europa im Großen und Ganzen wie auf einer Insel.

Ein renommiert­er islamische­r Theologe forderte nun in einem Aufsatz, auch der Islam brauche eine Reformatio­n. Man müsse den neofundame­ntalistisc­hen Bewegungen, die eine Relativier­ung der Religion und die Vernunft als hermeneuti­schen Zugang zur Religion ablehnen, Einhalt gebieten.

Die durch die Kolonialis­ierung des Nahen Ostens nach dem Zerfall des Osmanische­n Reiches im letzten Jahrhunder­t und die heutige Fluchtbewe­gung entstanden­en Konflikte des Islam mit der Moderne können nur durch kritische Vernunft bewältigt werden.

Mit Recht weist er auf eine Sure des Koran hin, in der es nach der Übersetzun­g von Tahir Ahmad von Mohammed heißt: „Ich bin nur ein Mensch, wie ihr, doch mir ist es offenbar worden, dass euer Gott ein einiger Gott ist.“

Möge denn der, der auf die Begegnung mit seinem Herrn hofft, gute Werke tun und keinen andern einbeziehe­n in den Dienst an seinem Herrn.

Für Terror ist da kein Raum. Klaus Heyder, Erfurt Scannen Sie einfach den Code ein und sehen Sie mehr Fotos vom Brand in Nordhausen.

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Mehrere Verletzte gab es bei einem Wohnungsbr­and in Nordhausen. Foto: Marco Kneise
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