US-Militärhilfe für Israel erreicht Rekordhöhe
Kritik am Siedlungsbau und Iran-Abkommen begleiteten Verhandlungen
Tel Aviv. Israel und die USA haben sich auf ein Militärhilfepaket in Rekordhöhe geeinigt: 38 Milliarden Dollar soll Israel für den Zeitraum von einem Jahrzehnt bekommen.
Die Zahlungen von umgerechnet 34 Milliarden Euro sollten 2019 beginnen und einen vorherigen Zehn-Jahres-Vertrag ablösen, berichtete der israelische Rundfunk. Repräsentanten beider Staaten hatten monatelang über die Einzelheiten der Pakets verhandelt, das in Washington unterzeichnet werden sollte.
Es sei die Zusage für die größte einzelne Unterstützung in der amerikanischen Geschichte, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Dienstag mit. Bislang belief sich die US-Militärhilfe für Israel auf drei Milliarden Dollar im Jahr.
Spannungen zwischen Netanjahu und Obama hatten nach Medienberichten die Verhandlungen über das neue Paket behindert. Netanjahu gilt als schärfster Kritiker der interna- tionalen Atomvereinbarung mit Teheran. Das Ministerium des ultrarechten Avigdor Lieberman hatte das Atomabkommen sogar mit dem Münchner Abkommen von 1938 verglichen.
Zudem hatte die US-Regierung zuletzt scharf immer neue Pläne Israels zum Siedlungsausbau in den Palästinensergebieten kritisiert. Israel hat wiederum Sorge, Obama könnte kurz vor Ende seiner Amtszeit Parameter einer Friedensregelung in Nahost vorgeben, die den israelischen Interessen zuwiderlaufen – und dies mit den immensen Militärhilfen der USA an Israel rechtfertigen. dpa
Sorge vor möglicher Nahost-Initiative Obamas