Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Technik entwickelt sich ständig weiter
Mein Weg im Handwerk Danielle Steininger (24) aus Erfurt ist Elektromeisterin in Vogelsberg
Im Elektroniker-beruf ist man in einem sehr vielfältigen Arbeitsfeld tätig und deckt einen großen Aufgabenbereich ab. Elektroniker sind in drei Fachrichtungen, Energie- und Gebäudetechnik, Automatisierungstechnik, Informations- und Telekommunikationstechnik tätig. Sie managen Gebäude – vom Einfamilienhaus bis zum Flughafen. Dabei kümmern sie sich beispielsweise um Photovoltaikanlagen, Schalt-, Verteilanlagen und Netze. Aber auch elektrische Wärmepumpen und Beleuchtungsanlagen gehören dazu. Darüber hinaus sorgen sie für Schutzmaßnahmen gegen elektrischen Schlag und sind für Blitz- und Überspannungsschutzsysteme zuständig. Ein zweiter Arbeitsbereich für Elektroniker sind Automatisierungssysteme wie speicherprogrammierbare Steuerungen. Mit ihrer Hilfe erhalten mechanisch, pneumatisch oder hydraulisch angetriebene Automaten und Roboter die Befehle für das, was sie tun sollen. Drittens können Elektroniker im Feld der Informations- und Telekommunikationstechnik dafür sorgen, dass über Internet, E-mail, Telefon, Fax und Bildschirmkonferenz die Verständigung mittels Sprache, Text und Bildern über weite Entfernung möglich ist. Gefahrenmeldeanlagen, Konferenztechnik in Tagungsräumen sowie Signalund Sprechanlagen im Wohnungsbereich ergänzen das Spektrum dieses spannenden Ausbildungsberufs.
Was hat Sie motiviert, den Beruf der Elektronikerin zu erlernen?
Ich bin erblich belastet. Mein Vater ist seit über 30 Jahren im Bereich Sicherheitsund Kommunikationstechnik unterwegs. Ich habe den Beruf quasi in die Wiege gelegt bekommen. Leiterplatten, Kabel und Lötkolben gehören seit ich denken kann zu meinem Leben. Nach meinem Abitur habe ich ein einjähriges Praktikum bei einem großen Unternehmen der Branche absolviert und mich im Anschluss sofort auf einen Ausbildungsplatz beworben. Im Anschluss meiner Berufsausbildung habe ich gleich meine Meisterausbildung angehangen und darf mich seit September 2020 stolz „Elektromeisterin“nennen.
Was gefällt Ihnen besonders am Handwerk der Elektronikerin?
Es gibt in diesem Handwerk keinen Stillstand. Eine ständige Weiterentwicklung der Technik lässt keine Langeweile aufkommen. Selbst in meinem relativ kurzen Berufsleben gab es schon so viele Entwicklungen, man vergleiche nur die „Klapperschaltungen“(Relaisgestelle) in alten Vermittlungsstellen mit der heutigen Ip-kommunikationstechnik. Zu Beginn meiner Lehre war Gebäudeautomatisierung und Smarthome nur ein Thema für große, innovative Unternehmen oder technisch interessierte Tüftler.
Was möchten Sie jungen Leuten mit auf den Weg geben, die sich für dieses Gewerk interessieren?
Wer technisch interessiert ist und keine Angst vor immer neuen Herausforderungen hat, ist in diesem Beruf goldrichtig. Er ist sehr vielseitig – vom klassischen Elektriker mit „richtigem“Strom bis hin zum „Puppenstubenelektriker“im Bereich Informations-, Telekommunikationsoder Automatisierungstechnik. Das Handwerk bietet so viele Entwicklungsmöglichkeiten, die einem Studium im klassischen Sinne in Nichts nachstehen. Der Meistertitel einem Bachelor- und der Betriebswirt nach Handwerksordnung einem Masterabschluss entspricht. Und aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen: Mädels, erobert euch den Beruf!