Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Stattliche Jahrestranchen stemmen
Stadtrat Creuzburg fasst Grundsatzbeschluss zum Umbau der Praetorius-schule zu Verwaltungssitz
Amt Creuzburg. Als „historischer Beschluss des Abends“kündigte Bürgermeister Rainer Lämmerhirt (UWG) in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend Tagesordnungspunkt 7, den Grundsatzbeschluss zur Durchführung der Sanierung der Praetorius-schule zum zentralen Sitz der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Hainich-werratal, an.
Obwohl die Mitglieder im neuen und zuvor auch in den beiden alten Stadt- und Gemeinderäten sich bereits mehrfach für den Schulumbau ausgesprochen hatten, machte sich nach einem Hinweis des Sanierungsträgers Wohnstadt ein weiteres Votum erforderlich. Alle bisherigen Beschlüsse waren nicht an konkrete Zahlen und Möglichkeiten gebunden, so Lämmerhirt. Der Beschluss, der von den elf anwesenden der insgesamt 16 Stadträte einstimmig fiel, bindet die Stadt Amt Creuzburg nun an diese Vorgehensweise.
Das Landesverwaltungsamt stellt eine mögliche Fördersumme (Antrag: 2,2 Millionen) mit 1,2 Millionen Euro in Aussicht, die jedoch, so der Vorschlag, nur über mehrere Jahresscheiben fließen könnten. „Die restliche Bausumme muss vom Bauherren getragen werden – bei der möglichen Förderung von 66 Prozent steckt dann der Eigenanteil der Stadt noch drin“, erklärte der Bürgermeister.
Würde die Förderung so bewilligt, muss die Stadt Amt Creuzburg für die in drei Abschnitte gegliederten Bauphasen in drei Jahrestranchen jährlich zwischen 420.000 und 450.000 Euro im Haushalt bereitstellen. Der gefasste Beschluss ermächtigt den Bürgermeister, die Verhandlungen mit den Fördermittelgebern nach der Mindestvariante des Finanzierungskonzepts aufzunehmen. Angestrebt wird ein Vorort-termin, da aufgrund des Corona-geschehens bislang alle Absprachen nur auf fernmündlichen oder digitalen Kanälen erfolgten.
Während der Förderphase für Vg-sitz müssen andere Projekte warten Diesen Weg zu beschreiten heißt, dass dann für das Sanierungsgebiet Creuzburg in diesem Zeitraum keine weiteren Förderungen im Rahmen
der Stadtkernsanierung fließen. „Es muss allen klar sein, dass wir die Sanierungsmaßnahmen der Treppe an der Gottesackerkirche, der Stadtmauer an der Grundschule und die Klosterruine für drei, vier Jahre schieben müssen.“Mihla ist vom Aufschub nicht betroffen, da der Ortsteil als eigenständiges Sanierungsgebiet betrachtet wird.
„Wenn wir den Bauherrenanteil stemmen, haben wir bei der Höhe der Miete freie Hand“, betonte der
Bürgermeister in der Ratssitzung. Derzeit zahle die Verwaltungsgemeinschaft für das Schloss in Berka und das Creuzburger Rathaus rund 15.000 Euro jährlich. „Meine Idee ist es, nicht viel darüber zu gehen – maximal 20.000 Euro“, sagt Rainer Lämmerhirt.
Mit ersten Arbeiten rechnet der Bürgermeister nicht vor dem Jahr 2022. „Nicht mal Planungsleistungen sind in diesem Jahr noch drin – möglich wäre bei positivem Bescheid
eine Bauzeit von 2022 bis 2024“, sagt der Rathauschef.
Das Projekt des Schulumbaus schwelt seit Jahren. Erstmals wurde die Idee aufgrund zweier Verwaltungsstandorte ins Spiel gebracht, als die VG Creuzburg zum 1. Januar 2014 in der VG Mihla aufging, die wenig später den Namen VG Hainich-werratal erhielt. Ausgelagerte Klassen der Regelschule Mihla nutzten noch im Jahr 2017 Räume in der Praetorius-schule Creuzburg.