Thüringer Allgemeine (Eisenach)
Zitterpartien und Regenschlachten
Fußball-kreispokal: SG Gospenroda wendet in Gräfentonna Blamage gerade noch ab – Ruhla genügt in Lauterbach eine konzentrierte erste Hälfte
Wartburgkreis. Das große Favoritensterben blieb in der 2. Hauptrunde des Westthüringer Kreispokals aus. Als einziger der 14 Kreisoberligisten verabschiedete sich Aufsteiger Dermbach, für den in Tiefenort Endstation war. Das deutlichste Ergebnis erzielte die SG Ifta mit dem 10:0 bei Concordia Lauchröden, während sich Gospenroda/dippach bei Fahner Höhe III (2. Kreisklasse) erstaunlich schwer tat und erst durch ein spätes Tor die drohende Verlängerung verhinderte.
Kali Unterbreizbach – Mosbacher SV
Nachdem Mosbach in den Punktspielen der Vorjahre in Unterbreizbach zweimal böse unter die Räder kam (1:9 und 2:7!) gelang im Pokal die Revanche. Allerdings war es im umkämpften Match eine ganz schwere Geburt. Trotz Überzahl (ein U‘bacher sah in der 55. Gelb-rot) und 2:0-Führung, für die Fabian Brandau (30.) und Andy von Roda (57.) gesorgt hatten, entwickelte sich eine spannende zweite Hälfte. Auch Robert Fischers 1:3 (73.) brach nicht die Gegenwehr der Gastgeber, die aufopferungsvoll fighteten und Mosbach vor Probleme stellten. Daniel Sauerbrei (75.) und Steven Gimpel (82.) trafen zum 3:3. Der Gast behielt jedoch in dieser heiklen Situation den Kopf oben und machte noch in der regulären Spielzeit durch von Roda (88.) und Maximilian Hirschel (90.) den mühsamen Sieg perfekt.
Bischofroda/cr. II – ESV Gerstungen
Der Kreisliga-spitzenreiter zitterte sich in die nächste Runde und konnte sich bei Torhüter Christian Güth bedanken, der im Elfmeterschießen zwei Bischofrodaer Schüsse parierte. Daniel Hildebrandt visierte obendrein den Pfosten an. Lediglich Martin Förder traf für die Gastgeber. Da Matthias Klatt, Max Golle, Vincent Atanometa und Alexander Hopf derweil Creuzburgs Keeper Mike Bolz keine Chance ließen, musste Gerstungens fünfter Schütze nicht mehr antreten.
Der Favorit war früh durch Niklas Henning (6.) nach einer Flanke in Führung gegangen. Wenig später traf Hassan Albuarabi den Pfosten, ehe der ESV zunehmend seine Linie verlor. In Hälfte zwei wurde der Gastgeber immer stärker, glich durch Stefan Schade (60.) verdient aus und hätte in der regulären Spielzeit bei weiteren Chancen das Weiterkommen klar machen können. In der Verlängerung traf erst Atanometa nach schönem Alleingang zum 1:2 (100.), doch in der 118. Minute verwertete Steve Reyer einen Freistoß von Stefan Schade zum erneuten Ausgleich und zwang den ESV ins Elfmeterschießen.
FC Fahner Höhe III – Gospenroda/d.
Der Kreisoberliga-spitzenreiter fuhr ohne mehrere Stammspieler nach Gräfentonna und schrammte in der Regenschlacht nur knapp an einer Blamage vorbei. Die zweite Reihe konnte nicht überzeugen. Zur Pause lag der ehrgeizige Gastgeber aus der 2. Kreisklasse sogar mit 1:0 (38./Kevin Beier) in Führung. Nach dem Wechsel schaffte Karsten Eichholz in der 53. Minute zwar den Ausgleich, doch obwohl der Gast ab der 56. Minute in Überzahl auf dem Platz stand, dauerte es bis in die Nachspielzeit, ehe Neuzugang Patrick Lorenz das erlösende Siegtor gelang.
Blau-weiß Lauterbach – SG Ruhla/wutha-f.
Eine konzentrierte erste Hälfte reichte dem Favoriten, bei dem neben Steffen Bergemann mit Enrico Siebert ein zweiter Altherren-spieler aushalf. Nach 19 Minuten brachte Tobias Wollenhaupt den Gast in Front. Florian Meinhardt (30.), abermals Wollenhaupt (33.) und Kristian Grabow (45.) sorgten dann schon vorm Pausenpfiff für klare Fronten. Auf dem immer schlammiger werdenden Platz tat die SG danach nicht mehr viel, sondern wartete im Verwaltungsmodus auf den Abpfiff. Die nie aufgebenden Gastgeber wurden im sehr fairen Spiel noch mit dem Ehrentor durch Niklas Kleinschmidt (78.) belohnt. Zeitgleich war Ruhlas Zweite gegen eine konzentriert spielende Treffurter Elf beim 0:7 chancenlos.
SG DG Mühlberg III– FC Eisenach III
Das Spiel beim Vertreter der 2. Kreisklasse war für die junge Eisenacher Reserve nur eine bessere Trainingseinheit. Als vierfacher Torschütze gefiel Amin Mahamud. Die anderen Treffer erzielten Domenik Stöber, Guido Kehr, Khalid Samoqi und Spielertrainer Michael Besser, der als 56-Jähriger wohl der älteste Torschütze im laufenden Pokalwettbewerb ist. Interessant obendrein: Erstmals stand Besser gemeinsam mit seinem Sohn Paul Hetzer auf dem Platz.
FSV Behringen – DG Mühlberg
Im sehr intensiv geführten Spiel, in dem Schiedsrichter Matthias Böttger Mitte der ersten Hälfte kurz hintereinander gleich drei Mühlberger Grätschen mit Gelb bestrafte, entwickelte Behringen ohne die Fitzner-zwillinge (Urlaub) lange zu wenig Durchschlagskraft. Mühlberg spielte zielstrebiger und führte durch Tore von Robert Kowalczyk (18.), Thomas Schunke (43.) und Sandro Broneske (54.) schon 3:0. Doch der FSV bewies Moral, startete eine Aufholjagd, bei der Kapitän Erik Schröder (59.) und Merian Sustera (71.) auf 2:3 verkürzten. Anschließend hatte Behringen noch gute Chancen zum Ausgleich, doch Gästekeeper Niklas Schellenberg parierte gegen Julian Faske (72.) und auch bei Wiegands straffem Schuss (80.) war er auf dem Posten. Weitere Abschlüsse verhinderten Schlamm und Püftzen auf dem Platz, ehe Marcus Heun in der Nachspielzeit (90. + 3) Mühlbergs Weiterkommen klar machte.
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