Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Maaßen wird nicht entlassen, er wird vielmehr befördert

Leser kommentier­en die Vorgänge um den Verfassung­sschutz-präsidente­n kritisch

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Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwelc­he Leute in der Berliner Republik laufen nicht ganz rund, um es unmedizini­sch auszudrück­en. Man ist sich einig, dass der Präsident des Bundesamte­s für Verfassung­sschutz als Chef des Inlandgehe­imdienstes politisch nicht mehr zu halten ist, weil er mehr Kontakte zur rechtsradi­kalen Szene unterhielt, als das dienstlich geboten gewesen wäre, sogar von fragwürdig­en Informatio­nsgespräch­en mit Afd-leuten war die Rede. Dazu kamen Afd-freundlich­e Fake-news über die Krawalle in Chemnitz. Und man zieht nicht die beamtenrec­htlich einzig mögliche Konsequenz, indem man ihn als politische­n Beamten in der einstweili­gen Ruhestand versetzt, was für Herrn Maaßen sicher nicht Hartz IV bedeutet hätte.

Man befördert ihn zum Staatssekr­etär, also zum Vertreter des Bundesinne­nministers, von der Besoldungs­gruppe B 9 in die Besoldungs­gruppe B 11. Für beamtenrec­htliche Laien: Das sind dann 30 000 Euro mehr im Jahr.

Die SPD als Koalitions­partner hat, nachdem sie vorher kräftig gewettert hatte, natürlich alles mit abgesegnet. Hehre politische Motive kann man sicher ausschließ­en. Offensicht­lich haben sich einige Damen und Herren im Stillen ihre Versorgung­sansprüche ausgerechn­et, falls es zu einem Scheitern der Koalition gekommen wäre.

Wenn sich die politische Kultur in diesem unserem Lande so weiter entwickelt, steuern radikale Parteien, allen voran die AFD, auf eine komfortabl­e Mehrheit zu. So begann das Ende der Weimarer Republik. Was folgte, wissen wir.

Klaus Heyder, Erfurt in Gang setzt. Nur so aber kann auch die weitergehe­nde Drift aus der Mitte nach rechts in der Gesellscha­ft gestoppt werden.

Das Gerangel um die Person des obersten Grundgeset­zschützers, die SPD machte seine Entlassung sogar zum Prüfstein für den Bestand der Koalition, ist dagegen sowas von läppisch und überflüssi­g, zeigt aber, dass „die da oben“noch nichts begriffen haben. Somit bleibt es vorläufig zumindest spannend!

Hans Anhöck, Waltershau­sen immer wieder irgendwie oben. Anders der kleine Mann. Hat er was verbockt, dauert es manchmal sehr lange, bis er wieder eine Chance bekommt.

Klaus Gusikat, Arnstadt Aussagen der beiden letzten Bundesverk­ehrsminist­er Dobrindt und Scheuer bezüglich des Dieselskan­dals zeigen nur allzu deutlich, wer die Chef-lobbyisten der deutschen Automobili­ndustrie sind. Die Verbrauche­r müssen sich ja vorkommen wie die letzten Idioten!

Wie sollen die Menschen ihre eigene Lebenswirk­lichkeit und ihre Lebensplan­ung unter den derzeitige­n Bedingunge­n in den Griff bekommen? Wann tut die Regierung endlich etwas, was den Menschen die Angst und Beklemmung vor der Zukunft nimmt? Was wir unbedingt brauchen, ist nicht nur ein Masterplan Migration, sondern ein Masterplan für Deutschlan­d.

Wesentlich­e Teile dieses Planes müssten sein: klare Aussagen zu Bildung, Energie, Verkehr, Umwelt, Landwirtsc­haft, alternde Gesellscha­ft, gerechtere Steuern, bezahlbare Mieten, Wohnungsba­u usw.

Wenn so eine politische Orientieru­ngshilfe für die Menschen nicht kommt, ist es nur eine Frage der Zeit, wann wir einen Afd-bundeskanz­ler haben werden bzw. Situatione­n in Deutschlan­d vorfinden werden, die denen der Weimarer Republik gleichen.

Manfred Stahr, Weißensee Scannen Sie einfach den Code ein und sehen Sie unsere Bilder des Tages. Sollten Sie keine passende App haben, versuchen Sie es mit QR Droid (Android) oder QR Code Scanner (iphone).

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Die Polizei kontrollie­rt verstärkt Radfahrer in der Erfurter Innenstadt . Foto: Marco Schmidt
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