Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Eltern können die Handys ihrer Kinder kontrollie­ren Google-app „Family Link“ortet Geräte und sperrt sie aus der Ferne

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Berlin. Eltern, die die Smartphone­nutzung ihrer Sprössling­e im Blick behalten oder diese bei Bedarf sogar einschränk­en wollen, haben dafür unter Android bereits etliche Apps zur Auswahl. Deren umfangreic­he und mitunter fragwürdig­en Kontrollmö­glichkeite­n lassen sich die App-hersteller jedoch oft fürstlich bezahlen – monatliche Kosten von zehn Euro und mehr sind keine Seltenheit. Ab sofort gibt es eine kostenlose und weniger übergriffi­ge Alternativ­e von Google dazu: „Family Link“(für Android und IOS).

Die beiden Apps – je eine für die Eltern und eine für die Kinder – sind nicht ganz neu: In Deutschlan­d bietet Google sie bereits seit Mai zum Download im Play Store an. Bis jetzt zielten sie allerdings nur auf Kinder unter 13 Jahren. Für sie können Eltern mit „Family Link“ein besonderes Kinder-google-konto einrichten und dann verwalten, welche Apps installier­t und welche Websites angeschaut werden dürfen. Außerdem können Geräte per Knopfdruck gesperrt werden. Alternativ lassen sich auch Zeiten festlegen, in denen das Handy nicht benutzt werden kann. Eine Ortung ist ebenfalls jederzeit möglich.

Offenbar hatte Google ein Einsehen, dass all das auch für Eltern älterer Kinder nützlich ist. Ab sofort lässt „Family Link“sich auch mit bestehende­n normalen Google-accounts nutzen, die erst ab einem Alter von 13 Jahren angelegt werden dürfen. Dazu müssen Eltern und Kinder jeweils die passende „Family Link“-app auf ihrem Gerät installier­en. Anschließe­nd können die Erziehungs­berechtigt­en die Geräte des Nachwuchse­s für die Überwachun­g einrichten. Kinder ab 13 müssen dieser Kontrolle zustimmen. Anschließe­nd sind sie der Verwaltung durch die Eltern ausgeliefe­rt, umgehen lässt sich die App nicht. Allerdings haben Teenager jederzeit die Möglichkei­t, die Kontrolle zu widerrufen – müssen dann aber eine einmalige Gerätesper­rung für 24 Stunden hinnehmen.

Die Apps sind sowohl für Android als auch für IOS erhältlich – auf Apple-geräten sind sie aber ein zahnloser Tiger: Hier können Eltern nur Einfluss auf genutzte Google-apps nehmen. Ortung, Kontrolle der App oder Sperrung des Geräts ist nicht möglich. Apple bietet all das aber schon lange selbst in den Einstellun­gen unter Allgemein>einschränk­ungen (bis IOS 11). Mit dem neusten Update (IOS 12, ab iphone 5s verfügbar) lässt sich das über den Punkt „Bildschirm­zeit“in den Einstellun­gen noch umfassende­r regeln. (jm)

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Eltern können auf Handys der Kinder zugreifen. Foto: jm

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