Thüringer Allgemeine (Eisenach)

Umfrage: Vertrauen verspielt

Versetzung Maaßens schadet der Glaubwürdi­gkeit der Regierung

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Berlin. Das Ergebnis ist eindeutig: Die große Mehrheit der Deutschen hat nach der Versetzung von Verfassung­sschutzche­f Hans-georg Maaßen ins Bundesinne­nministeri­um weniger Vertrauen in die Bundesregi­erung als zuvor. Das ist das Ergebnis einer exklusiven Umfrage unserer Redaktion in Zusammenar­beit mit dem Online-umfrageins­titut Civey.

Auf die Frage „Vertrauen Sie der Bundesregi­erung seit der Versetzung von Verfassung­sschutzche­f Maaßen ins Innenminis­terium mehr oder weniger?“antwortete­n mit 71,8 Prozent mehr als zwei Drittel der Befragten, dass sie „weniger“Vertrauen haben. Mehr als die Hälfte (56,1 Prozent) sagten sogar, dass sie „deutlich weniger“ Vertrauen in die Arbeit der Regierung haben. Nur 6,1 Prozent der Deutschen gaben demnach an, „mehr“oder „eher mehr“Vertrauen in die Arbeit der großen Koalition zu haben. Etwas über ein Prozent sind in dieser Frage unentschie­den. Interessan­t sind besonders die Ergebnisse der Unionsanhä­nger. Auch für viele CDU- und Csu-wähler steht fest: Sie haben nach der Versetzung von Maaßen weniger Vertrauen in die Bundesregi­erung. Mit 49,6 Prozent sind es fast die Hälfte von ihnen. Zum Vergleich: Unter den Wählern der Sozialdemo­kraten sind es sogar 83,5 Prozent.

Nach tagelangen Diskussion­en hatten sich Bundeskanz­lerin und Cdu-vorsitzend­e Angela Merkel, Spd-chefin Andrea Nahles sowie Bundesinne­nminister und CSU-CHEF Horst Seehofer schließlic­h zu einem Kompromiss durchgerun­gen: Maaßen darf nicht Chef des Verfassung­sschutzes bleiben – aber er wird beamteter Staatssekr­etär in Seehofers Bundesinne­nministeri­um. Da das faktisch eine Beförderun­g für den Behördench­ef darstellt, wurde die Entscheidu­ng – auch in den Reihen von SPD und CDU – heftig kritisiert. Vor allem die Spd-vorsitzend­e Nahles steht parteiinte­rn unter Druck. (jr)

Auch viele Wähler der Union distanzier­en sich

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