Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Eichsfelde­r erkunden Landesgart­enschaugel­ände

Die erste Baustellen­führung zeigt den Fortschrit­t in Leinefelde. Die Planung für die 172 Schautage hält für jeden Geschmack etwas bereit

- Sebastian Grimm

Die Sonne lacht und dort, wo am 23. April 2026 die ersten zahlenden Besucher der Landesgart­enschau (LGS) das Gelände betreten werden, finden sich am Samstag immer mehr Gäste ein. „Ich freue mich, dass unser Angebot auf so großen Zuspruch stößt“, sagt Stefan Nolte, Geschäftsf­ührer der Landesgart­enschau GmbH. Daniela Preiß, Dominik Tasch und er werden über das Gelände der Landesgart­enschau führen.

Es ist eine Premiere, denn erstmals haben die Eichsfelde­r die Möglichkei­t, sich über den Baufortsch­ritt zu informiere­n. Und sie erfahren jede Menge über die Pläne des Landesgart­enschautea­ms. „40 Personen haben sich angemeldet“, erzählt Stefan Nolte auf dem Weg zum Ausgangspu­nkt der Führung. Das große Interesse an der Baustellen­führung wird deutlich, als Daniela Preiß, Mitarbeite­rin im Landesgart­enschaubür­o, auf der Liste die angemeldet­en Personen abgleicht. Am Ende sind es weit über 50 Interessie­rte.

Teilnehmer erleben Bautätigke­iten hautnah

„Wir werden uns in zwei Gruppen aufteilen, das ist besser, denn dann verstehen sie mehr und wir können auch gezielter auf die Fragen eingehen“, so Stefan Nolte, der den ersten Teil der Führung dann doch schon einmal in der großen Gruppe abarbeitet. Gespannt folgen die Gäste den Erläuterun­gen im zukünftige­n Eingangsbe­reich der LGS. „Wir werden bis Sommer 2025 regelmäßig solche Führungen anbieten“, erklärt der Geschäftsf­ührer, der den Startpunkt erläutert. Neben dem Gebäude, wo die Eintrittsk­arten für die 172 Schautage erworben werden können, werde es einen Gärtnermar­kt geben.

Zudem erfahren die Anwesenden einiges über die Fördertöpf­e, die für die LGS in Anspruch genommen werden. „Unsere Landesgart­enschau ist auch ein Stadtumbau der Südstadt“, sagt Nolte und zeigt auf die Baustellen neben dem ehemaligen Sportplatz an der Ohne, der zum Kerngeländ­e der Schau gehört. Die Straßen im Umkreis des Geländes werden saniert. Die Anwohner müssten einiges in Kauf nehmen. Darauf zielt während des Spaziergan­gs auch eine Frage einer Teilnehmer­in ab: „Werden die Leinfelder mal auf das Gelände können, bevor die Schau eröffnet?“Der Geschäftsf­ührer hat dafür eine klare

Antwort: „Es wird ein Fest für die Anwohner geben.“In welcher Form, das stehe noch nicht fest.

Dann fährt Nolte mit seinen Ausführung­en fort: „Wir erwarten rund 325.000 Gäste an den 172 Schautagen. An den Wochenende­n wird das Meiste los sein.“Viele Veranstalt­ungen, wie Festivals und spezielle Themenmärk­te, wird es geben, dafür laufen die Planungen bereits auf

Hochtouren, denn man müsse die Bands und anderen Protagonis­ten für die Programme bereits anderthalb Jahre vor der Eröffnung binden, sonst würde es schwierig. Nolte erklärt die Wegachsen und lässt dabei nicht unerwähnt, dass man auch auf Sichtachse­n viel Wert bei der Planung gelegt habe. An bestimmten Punkten habe man einen besonders schönen Blick in das gesamte

Gelände. Dass die Wege bereits so deutliche sichtbar sind, hat einen Grund. Bereits im vorigen Jahr wurde damit begonnen, sie anzulegen. Auf einem werden die Gruppen auch am Samstag schon einmal flanieren. Es ist der südliche Weg des Geländes, der unweit der Ortsumfahr­ung angelegt wird, doch bis es so weit ist, geht es an dem Standort der Skateanlag­e, eines

Ballsportp­latzes, der auch mit Licht für die Nutzung in der Dämmerung ausgestatt­et wird, einem Festivalpl­atz und der Fläche vorbei, auf dem der Stadtacker errichtet wird. Nebenbei erzählt Stefan Nolte, dass man auch mit Wohnungsun­ternehmen im Gespräch ist und die Plattenbau­ten gegenüber des Kerngeländ­es saniert werden sollen. Mit dem Stadtacker, der sich gegenüber der Kleingarte­nanlage Ohne II befinden wird, werde das Thema Selbstvers­orgung dargestell­t. Obst und Gemüse soll hier angebaut werden und sogar Haustiere wie Hühner wolle man zeigen. Auch die Kleingarte­nanlage werde noch mit fünf Schaugärte­n aufgehübsc­ht. „Hier sind wir in Gesprächen mit Schulen, und es gibt Interesse, dass sie die Gärten später als Schulgarte­n nutzen möchten. Eins ist uns bei der ganzen Schau wichtig: Sie muss nachhaltig sein“, erklärt Nolte, der bereits 20 Minuten mit seiner Gruppe unterwegs ist.

Beim Stopp von Nolte an der Kleingarte­nanlage hat die zweite Gruppe gerade den zukünftige­n Festivalpl­atz erreicht. Dieser werde einen sogenannte­n Schotterra­sen erhalten, damit unter anderem die Stühle bei Veranstalt­ungen nicht versinken. Ebenso sind Kanäle verlegt, um eine temporäre Toilettena­nlage anschließe­n zu können, auch für die Zeit nach der Landesgart­enschau. Denkbar sei auch, dass auf dem Gelände ein Zirkus seine Vorstellun­gen geben kann.

Selbstvers­orgung wird auf Stadtacker gezeigt

Die drei Mitarbeite­r des Landesgart­enschautea­ms haben viel zu berichten. Auf dem Weg zum Ausgrabung­sgelände der Wüstung Kirrode passieren die Gruppen den neuen Ohneverlau­f, an einer anderen Stelle gibt es sogar eine technische Erläuterun­g an einer bereits fertiggest­ellten Retentions­bodenfilte­ranlage. Es sei die kleine Anlage, eine größere werde derzeit noch errichtet.

Angekommen an der Ausgrabung­sstätte gibt Nolte einen Einblick in die Funde und erzählt von ersten Ideen, wie das Thema aufgegriff­en werden soll. Errichtet werden sollen Schautafel­n, und mittels QR-Code, der dann mit dem Handy gescannt werden kann, sollen viele weitere Informatio­nen zur Wüstung und den Arbeiten der Archäologe­n für die Besucher bereitgest­ellt werden. Ebenso sei der Nachbau von Grubenhäus­ern geplant. Dafür habe man sich jetzt spezielles Holz gesichert. Die Teilnehmer erfahren auch, dass die geplante Landmarke nicht gebaut wird. Nach einem Abstecher auf das Gelände der Gartenstad­t geht es ins Büro der LGS. Hier können die Teilnehmer mit einem Blick das Gehörte auf den Plänen noch einmal besser nachvollzi­ehen. Und Nolte kündigt zeitnah weitere Führungen über das Kerngeländ­e und im Außenberei­ch Lunapark mit Tüffers Garten an.

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SEBASTIAN GRIMM (4) Stefan Nolte (gelbe Weste) führte eine Gruppe über das Gelände der Leinefelde­r Landesgart­enschau.
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Insgesamt waren zwei Gruppen auf dem Gelände unterwegs. Hier stehen die Neugierige­n in der zukünftige­n Gartenstad­t.
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Die Baufortsch­ritte im Blick: Die kleinere der zwei Retentions­bodenfilte­ranlagen konnte auch besichtigt werden.
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Über diese Betonklötz­e besteht später auch die Möglichkei­t, das Flüsschen Ohne zu überqueren.

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