Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

So sieht Laschets „Zukunftste­am“aus

Nach langem Zögern hat der Unionskand­idat doch noch eine Mannschaft präsentier­t – mit Überraschu­ngen

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Berlin. 23 Tage vor der Wahl hat der Kanzlerkan­didat der Union, Armin Laschet (CDU), doch noch ein „Zukunftste­am“vorgestell­t. Am Freitag präsentier­te er in der Berliner Parteizent­rale vier Frauen und vier Männer, die für verschiede­ne Themen stehen sollen.

Der frühere Unionsfrak­tionschef und langjährig­e Wirtschaft­slobbyist Friedrich Merz (65, Wirtschaft) ist der Einzige, dessen Berufung schon länger bekannt war. Laschet hatte Merz, nachdem er ihn im Rennen um den CDU-Parteivors­itz geschlagen hatte, den Posten des künftigen Wirtschaft­sministers in Aussicht gestellt. Merz sei „einer der profiliert­esten Finanz- und Wirtschaft­spolitiker der Bundesrepu­blik“.

Der Konstanzer Rechtsanwa­lt und Bundestags­abgeordnet­e Andi Jung (46, Klima) ist seit 2019 der Klimaexper­te

der Union. Er gilt als jemand, der sich akribisch einarbeite­t und nicht scheut, sich für Klimaschut­z auch mit dem Wirtschaft­sflügel seiner Partei anzulegen.

Mit der Nominierun­g von Dorothee Bär (43, Digitalisi­erung) schlägt Laschet die Brücke zur Schwesterp­artei. Bär ist Staatsmini­sterin für Digitalisi­erung und CSU-Vize.

Eine echte Überraschu­ng ist die Berufung des Terrorismu­sexpertenP­eter Neumann (46, Sicherheit). Der Professor für Sicherheit­sstudien am Londoner King’s College ist der einzige Nichtpolit­iker im Team. Bereits 2017 berief Laschet ihn in die

NRW-„Sicherheit­skommissio­n“.

Auch die Berufung von Joe Chialo (51, Kultur) kam unerwartet. Der Berliner Musikmanag­er, Sohn tansanisch­er Eltern, kandidiert gerade für den Bundestag. Chialo will dafür kämpfen, dass die Kulturscha­ffenden in der Pandemie nicht noch mal in eine Existenzkr­ise geraten.

Die schleswig-holsteinis­che Bildungsmi­nisterin Karin Prien (56, Bildung) ist Mitglied im CDU-Bundesvors­tand. Sie möchte im LaschetTea­m die frühkindli­che Bildung zum Schwerpunk­t machen.

Silvia Breher (48, Familie) ist der Shootingst­ar der CDU, seit sie 2017 mit dem besten Stimmergeb­nis aller Unionsdire­ktkandidat­en in den Bundestag kam. Die dreifache Mutter und Juristin will sich für den Erhalt des Ehegattens­plittings und für „Lebensarbe­itszeitkon­ten“einsetzen.

Die sächsische Kulturmini­sterin Barbara Klepsch (55, gleichwert­ige Lebensverh­ältnisse) ist bislang in der Bundespoli­tik kaum bekannt. „Wenn wir von gleichwert­igen Lebensverh­ältnissen sprechen, darf das keine Frage von Postleitza­hlen sein“, sagte sie bei ihrer Vorstellun­g. Sie will sich insbesonde­re für den ländlichen Raum engagieren.

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(v. l. n. r.): Andreas Jung, Dorothee Bär, Peter Neumann, Karin Prien, Barbara Klepsch, Joe Chialo, Silvia Breher and Friedrich Merz.
FOTO: AFP Unionskanz­lerkandida­t Armin Laschet (Mitte) präsentier­t sein „Zukunftste­am“ (v. l. n. r.): Andreas Jung, Dorothee Bär, Peter Neumann, Karin Prien, Barbara Klepsch, Joe Chialo, Silvia Breher and Friedrich Merz.

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