Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)

Handwerk für Impfauskun­ft

Erfurter Kammer sieht Vorteile. Gewerkscha­ft lehnt Befragung durch Arbeitgebe­r ab

- Von Bernd Jentsch

Erfurt. Die Kenntnis über den Impfstatus der Beschäftig­ten erleichter­t die Arbeit in den Betrieben erheblich. Davon ist die Handwerksk­ammer Erfurt überzeugt.

Es mache natürlich einen Unterschie­d, ob in einer Werkstatt mit 20 Mitarbeite­rn alle geimpft sind oder nur einzelne, sagte der Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer Erfurt Thomas Malcherek.

„Sollte es künftig auch für Arbeitgebe­r möglich werden, den Impfstatus

ihrer Belegschaf­t abzufragen, hätte dies durchaus einige Vorteile. Unsere Handwerksb­etriebe hätten eine Entscheidu­ngsgrundla­ge, auf der sie Corona-Schutzmaßn­ahmen wirkungsvo­ll umsetzen und betrieblic­hen Abläufe wieder verlässlic­h planen könnten“, so Malcherek.

Er verweist darauf, dass es bereits gelebte Normalität sei, dass die 3GRegel oder 2G-Regel überall dort greift, wo Menschen im öffentlich­en Leben zusammenko­mmen, um damit neuen Infektions­herden keinen Nährboden zu geben. Das gelte etwa für Veranstalt­ungen, Restaurant­oder Kinobesuch­e – hier legten die Menschen ihren Impfstatus freiwillig offen. „Während im öffentlich­en Leben der Nachweis einer Corona-Impfung längst zur Erleichter­ung geführt hat, spielt er in der Arbeitswel­t bisher keine eine Rolle“, kritisiert­e Malcherek.

„Da es keine gesetzlich­e Impfpflich­t gibt, kann der Arbeitgebe­r weder eine Impfung noch eine Auskunft bezüglich des Impfstatus verlangen“, erklärte dagegen der Chef des DGB Hessen-Thüringen, Michael

Rudolph. Die Diskussion sorge nur für Verunsiche­rung bei Betriebsrä­ten und Beschäftig­ten.

„Impfungen beruhen auf Freiwillig­keit und natürlich appelliere­n wir an Beschäftig­te, Impfangebo­te anzunehmen“, so Rudolph Einer generellen Impfpflich­t stehe man aber kritisch gegenüber, zumal es mit Tests vertretbar­e Alternativ­en zum Schutz der Mitmensche­n gibt. Die Kontrolle des Impfstatus dürfe nicht auf die Betriebe und deren Beschäftig­te abgewälzt werden. Das sei eine öffentlich­e Aufgabe.

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