Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
2. Kreisklassen könnten aufgelöst werden
Fußball: Spielausschuss-Vorsitzender Jürgen Kohl unterbreitet den Vereinen Vorschläge für die Zukunft
Eichsfeld/Unstrut-Hainich-Kreis. Wie soll es mit dem Fußball auf Kreisebene in der kommenden Saison 2021/22 weitergehen? Dazu hat sich Jürgen Kohl, SpielausschussVorsitzender des Kreisfußball-Ausschusses (KFA) Eichsfeld-UnstrutHainich, zuletzt eine Menge Gedanken gemacht. Einfach ist die Situation nicht. Zwar steigt die Impfquote und nicht nur die Sportler sehen langsam Licht am Ende des Tunnels, doch sichere und langfristige Prognosen sind nach wie vor schwer zu treffen.
„Auch wenn die dritte Welle der Corona-Pandemie gebrochen zu sein scheint, ist derzeit eine vollumfängliche Aufnahme des Trainingsund Spielbetriebes nicht in Sicht“, gibt Kohl zu bedenken. Eine Planung des Spieljahres 2021/22 mit Staffelstärken von zwölf bis 14 Mannschaften sowie eine Pokalrunde mit sieben Spieltagen hält der Bernteröder daher für „illusorisch“.
Daher hat Kohl den Vereinen Angebote unterbreitet, wie man eine neue Spielzeit gestalten könnte. Wichtig dabei: „Es handelt sich dabei lediglich um Vorschläge. Ich sehe mich in dieser Hinsicht als Dienstleister. Sehen die Vereine das anders und wollen beispielsweise auch über die Weihnachtstage spielen so wie in England, dann bekommen wir das auch hin.“
Ein erneuter Abbruch wäre der Motivation aller Beteiligten abträglich Elementar ist für Kohl, wie man die kommende Saison unter Berücksichtigung von Corona mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit bestmöglich durchführen kann. „Nach zwei abgebrochenen Spieljahren muss es das Ziel sein, die nächste Saison einer Wertung zuzuführen. Ein erneuter Abbruch wäre der Motivation aller Beteiligten abträglich“, erklärt der SpielausschussVorsitzende.
Daher schlägt der Bernteröder vor, sowohl die Kreisoberliga als auch die beiden Kreisligen in jeweils zwei Gruppen einteilen. In der Kreisoberliga könnten so beispielsweise in Gruppe A Hüpstedt, Struth II, Lengenfeld/Stein, die SpVgg. Faulungen, FSV Preußen Bad Langensalza II, VfB Beberstedt sowie der FSV Geismar antreten.
In Gruppe B würden dann der SV Einheit Worbis, der 1. SC Heiligenstadt II, der SV Dingelstädt, BlauWeiß Brehme, GW Deuna, Birkungen sowie der VfB Bischofferode um Tore und Punkte kämpfen. Für die Kreisligen schlägt Kohl insgesamt vier Staffeln vor. Drei davon wären jeweils sieben Mannschaften stark, eine davon sechs.
Nach welchem Modus gespielt werden wird, hängt davon ab, wie sich die Corona-Geschehnisse in den kommenden Wochen entwickeln. „Bei Beendigung der Pandemie, einem günstigen Witterungsverlauf und eine hohe Motivation von Mannschaften und Spielern vorausgesetzt, wäre sogar im nächsten Frühjahr eine komplette Runde mit Hin- und Rückspielen (Teams Staffel A gegen Teams Staffel B) möglich“, erklärt Kohl.
Sollte es nach wie vor zu Covid19-Einschränkungen kommen, die jedoch zeitlich überschaubar wären, könnte in den geteilten Staffeln eine Hin- und Rückrunde gespielt werden. Die Auf- und Absteiger würden dann entweder in zwei Endspielen oder mittels einer Play-OffRunde beziehungsweise Abstiegsrunde ermittelt werden, wobei die Punkte aus der Hinrunde mitgenommen werden würden.
Doch was passiert, wenn – was alle nicht hoffen – die Pandemie noch einmal zurückschlägt und, aus welchen Gründen auch immer, eine neue Corona-Welle das Land erfassen würde? „Dann würden die Staffelsieger via Quotientenregel errechnet und die Auf- und Absteiger in zwei Endspielen ermittelt werden“, erklärt Kohl. Die Quotientenregel kann nur dann zur Anwendung kommen, wenn mindestens die Hinrunde plus ein kompletter Spieltag der Rückserie absolviert werden kann.
Wichtig: „Nach Abschluss der Hinrunde beziehungsweise der Hin- und Rückrunde wird die Situation evaluiert und das weitere Vorgehen mit allen Beteiligten beraten. Da die weitere Entwicklung nicht abschätzbar ist, wird zunächst auch nur eine Hin- und Rückrunde in den kleineren Staffeln geplant“, verrät Kohl.
Auch für die Kreisklassen gibt es Überlegungen, wie man den aktuell noch immer sehr speziellen Bedingungen bestmöglich begegnen kann. In der 1. Kreisklasse würde laut Kohls Vorschlag eine Staffeleinteilung
entsprechend der Anzahl der gemeldeten Mannschaften vorgenommen werden, wobei höchstens sieben respektive acht Teams pro Gruppe antreten. Die Wertung der Saison erfolgt dann analog zur Vorgehensweise in der Kreisoberliga und den Kreisligen.
Die 2. Kreisklasse würde nach Kohls Plan in der jetzigen Form aufgelöst und durch eine Kleinfeld-Liga ersetzt werden. Alle Mannschaften, die zuletzt in der 2. Kreisklasse gespielt haben und weiterhin ein elf Mann starkes Team melden, werden in die 1. Kreisklasse eingeordnet. Die Saison 2021/22 soll am Wochenende 4. und 5. September mit der ersten Kreispokalrunde beginnen. Eine Woche später soll es dann in der Meisterschaft losgehen.
„Da im Moment noch unklar ist, wann der Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden kann und die Vorbereitungszeit nach Vorgabe des Thüringer Fußball-Verbandes mindestens vier Wochen betragen muss, ist ein früherer Saisonstart derzeit unrealistisch“, sagt Kohl. Ebenso müssten die Sommerferien einkalkuliert werden, die erst am 26. Juli beginnen und am 4. September enden werden.
„Nach zwei abgebrochenen Jahren muss es Ziel sein, die nächste Saison werten zu können.“Jürgen Kohl, Spielausschuss-Vorsitzender des KFA Eichsfeld-Unstrut-Hainich
Vereine haben bis zum 7. Juni Zeit, um dem KFA eine Rückmeldung zu geben.