Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Ein Polizist auf Champs-elysées in Paris erschossen
Erneuter Terroralarm in Frankreichs Hauptstadt: Angreifer feuern auf dem Prachtboulevard auf Beamte, Polizei im Großeinsatz
Paris.
In Paris hat es unmittelbar vor der französischen Präsidentschaftswahl einen tödlichen Angriff auf Polizisten gegeben. Bei einer Schießerei auf dem Prachtboulevard Champs-élysées sind nach Behördenangaben am Donnerstagabend ein Polizist und einer der Angreifer getötet worden. Zudem habe es zwei Verletzte gegeben, hieß es aus dem Innenministerium. Polizeikreisen zufolge gab es insgesamt wohl zwei Angreifer. Die Zeitung „Le Figaro“berichtete, der zweite Angreifer sei womöglich auf der Flucht. Das war aber noch nicht offiziell bestätigt.
Das Motiv war zunächst unklar. Es sei noch zu früh, um etwas über die Hintergründe zu sagen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Einem Zeugen zufolge stieg ein Mann aus einem Auto aus, eröffnete mit einem Sturmgewehr vom Typ Kalaschnikow das Feuer und traf einen Polizisten.
Nach dem Angriff wurde das Areal um den Boulevard evakuiert, U-bahn-stationen wurden abgeriegelt, Polizeihubschrauber kreisten über dem Boulevard. Die Anti-terror-abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Noch am Abend wurde die Wohnung des getöteten Angreifers durchsucht.
Die französischen Behörden sind auch wegen der Präsidentenwahl am Sonntag in höchster Alarmbereitschaft. Zehntausende Polizisten und Soldaten sollen das Ereignis absichern. Die Präsidentschaftskandidaten hatten am Donnerstagabend ihren letzten wichtigen Fernsehauftritt vor der Wahl. Die zweite Runde findet am 7. Mai statt. Frankreich ist zuletzt immer wieder zum Ziel islamistisch motivierter Anschläge geworden. Nach wie vor gilt der Ausnahmezustand. (rtr/dpa)