Thüringer Allgemeine (Eichsfeld)
Dem Gold auf der Spur
Das Museum in Theuern startet am Sonntag für jedermann die Goldwasch-saison
Am Sonntag ab 10 Uhr steigen wieder Goldsucher in den Grümpenbach bei Theuern im Thüringer Wald. Sie wollen gemeinsam Gold waschen. Das heißt, sie suchen im Bach nach winzig kleinen Goldteilchen. Mit dieser noch jungen Tradition eröffnen sie ihre Saison.
Die Idee zum „Anwaschen“hatte der Geologe Markus Schade. Er betreibt in der Nähe das Deutsche Goldmuseum – das einzige Museum seiner Art in Deutschland. Dort erfährt der Besucher Wissenswertes über die Geschichte, das Vorkommen und die Gewinnung von Gold.
Im Mittelalter war der deutschsprachige Raum der zweitgrößte Goldproduzent der Welt. „Aber inzwischen sind längt alle oberflächlichen Goldvorkommen erschöpft“, sagt Markus Schade.
Dennoch kann man das seltene Edelmetall hierzulande in Bächen finden. Aber eben nur in so kleinen Mengen, dass man davon nicht reich wird.
Die Methode heißt Goldwaschen. Sie ist sehr alt und nutzt aus, dass Gold extrem schwer ist. Kaum zu glauben: Ein Wischeimer voll Gold würde 200 Kilogramm wiegen.
Beim Goldwaschen füllt man etwas Sand aus dem Bach in eine Waschpfanne. Durch geschicktes Kreisen wird der Sand über den Pfannenrand gespült. Kleine Goldpartikel würden indes am Boden zurückbleiben.
„Dafür braucht man sehr viel Geduld“, betont Markus Schade. Er bietet in seinem Goldmuseum das ganze Jahr über Goldwasch-kurse an.
Goldwaschen – das war bereits der Kindheitstraum des 62-Jährigen. Als 8-Jähriger erfuhr er bei einem Museumsbesuch, dass Gold in Flüssen vorkommt. Seither träumte er davon, dort selbst einmal das seltene Element zu finden.
20 Jahre später geht der Wunsch in Thüringen in Erfüllung. Im Bächlein Leuba wäscht er sein erstes Gold. Inzwischen ist er ein so großer Profi, dass er gute Goldstellen in Bächen schon am Klang erkennt. „Dort rauscht der Bach lauter.“