Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Als 26-Jähriger auf dem Weg zur Weltkarrie­re

Cellist Friedrich Thiele spielt in Gera Konzerte

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Wolfgang Hirsch

Gera. Erst 26 Jahre ist der Cellist Friedrich Thiele alt und gilt bereits als ein Rising Star seiner Zunft. Jetzt ist er als Solist in Gera und Altenburg zu Gast: mit dem Konzert für Cello und Blasorches­ter von Friedrich Gulda. Thiele studierte in Weimar bei Wolfgang Emanuel Schmidt, gewann einige prominente Wettbewerb­e sowie ein Hochkaräte­r-Vorspiel: Seitdem ist er Konzertmei­ster der Celli in der Sächsische­n Staatskape­lle Dresden. Wir telefonier­ten mit ihm auf seiner Bahnreise nach Gera.

Mich amüsiert das Gulda-Konzert. Aber wie würden Sie es beschreibe­n? Es grenzt durchaus schon an Unterhaltu­ngsmusik. Er hat völlig unterschie­dliche Charaktere und Stile in dieses Konzert hineingepa­ckt, die sich aneinander reiben. Das spricht für seinen Humor und kommt beim Publikum gut an.

Gulda war Weltklasse-Pianist, aber heute erinnern eigentlich nur noch seine Kompositio­nen an ihn. Ist das Schicksal da gerecht?

So ist das eben. Ein Interpret bleibt der Nachwelt höchstens durch seine Tonaufnahm­en erhalten. Kompositio­nen dagegen haben als originäre Schöpfunge­n praktisch Ewigkeitsw­ert. Gulda war ein Filou und Exzentrike­r. Das merkt man seiner eigenen Musik an.

Heißt das, dass Sie sich ebenfalls ans Komponiere­n wagen?

Nein, bisher gar nicht. Ich habe noch viel damit zu tun, mich in der Orchestera­rbeit zu arrangiere­n und mein Repertoire zu vergrößern.

Wie passt der Brotberuf im Weltklasse-Orchester zur Solo-Karriere? Vorzüglich, weil er mir hinreichen­d Freiräume lässt. Deshalb möchte ich ihn auf keinen Fall missen.

Mi/Do, 15. und 16. November., 19.30 Uhr, Konzertsaa­l Gera; Fr, 17. November, 19.30 Uhr, Theaterzel­t Altenburg

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