Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Kaum Gefahr aus dem Rückraum
Kein Beifall von den eigenen Fans: THSV Eisenach unterliegt ohne Steuermann im Aufsteigerduell bei Konstanz 24:28 (9:13)
Eisenachs Handballer mussten einen Dämpfer einstecken. Nachdem sie das Hinspiel gegen die HSG Konstanz glücklich 27:26 gewonnen hatten, setzte sich der Tabellen-16. diesmal im Aufstiegerduell durch und behielt beim 28:24 (13:9) die wichtigen Punkte.
Vor 1400 Zuschauern in der Schänzle-halle lagen die Wartburgstädter von Beginn hinten. Wenig Torgefahr aus dem Rückraum, ausgenommen Alexander Saul, und ein fehlender durchgängig die Fäden in der Hand haltender Regisseur, waren offensichtlich. Die Eisenacher, mit 21:21 Punkten weiter auf dem zehnten Platz, verpassten so einen wichtigen Schritt in Sachen Klassenerhalt. Die HSG Konstanz schöpfte hingegen neuen Mut.
Die trotz der Entfernung von 550 Kilometern zahlreich angereisten Thsv-fans feierten mit den Konstanzer Fans bemerkenswert ein gemeinsames Wochenende. Noch lange nach dem Abpfiff saßen die Anhänger beider Lager in der Halle zusammen. So wurde am Bodensee auch das Rennsteiglied intoniert.
Zum Singen war den Fans währen der Partie kaum. Zu wenig kam dafür von der Mannschaft. „Mir tun die vielen mitgereisten Fans leid“, sagte Manager René Witte, „wir haben so viel investiert, sind am Vortag angereist, um der Mannschaft bestmögliche Bedingungen zu bieten; doch auf dem Spielfeld passte nicht viel zusammen. Wir waren immer langsamer als die Gastgeber.“
Thsv-coach Sead Hasanefendic versuchte es während der 60 Minuten mit vier Mittelmännern. „Bis auf die Endphase war keiner in der Lage, die Spielleitung zu übernehmen“, konstatierte er. Nach Andrej Obranovic, Yoav Lumbroso und Martin Potisk vermochte es erst Jonas Ulshöfer, in der Schlussviertelstunde Struktur und Torgefahr einzubringen. Als er kam, lag Konstanz allerdings schon mit 22:16 vorn.
Die HSG brachte ihre Stärken nachhaltig ein. Der Rückraum mit Torjäger Paul Kaletsch (10 Treffer) sowie Tom Wolf und Tim Jud stellte Eisenachs Defensive vor unlösbare Probleme. Beim THSV strahlte nur Alexander Saul aus dem Rückraum Gefahr aus. Für den Linkshänder wurden sechs Treffer notiert. Überzeugen konnte einmal mehr ab der zweiten Halbzeit Linksaußen Adrian Wöhler (7 Treffer bei 9 Versuchen). In Summe aber zu wenig.